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Und er folgt dem hohen Rufe,
Und betritt die letzte Stufe
Zu des ew’gen Ruhmes Thron.

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Was der Sänger lang vergebens

Sucht’, und hier nun endlich fand,
Und worin das Glück des Lebens
Großer Seelen stets bestand:
Freiheit ist’s, – um die zu retten,

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Läge auch die Welt in Ketten,

Duldet alles dieses Land.[1]

Freiheit heilt ihm alle Wunden;
Freiheit nur ist seine Welt.
Sie, mit Tugend fest verbunden,

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Ist’s, die ewig es erhält.

Freiheit ist sein einz’ges Sehnen;
Freiheit, Freiheit wird es krönen,
Bis der Bau des Himmels fällt!

Dahin senkt sich Phönix nieder –

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Und vollendet ist sein Lauf.

Horch! ihn ruft Apollo wieder,
Regt die Urkraft in ihm auf –
Schon hat, da er tätig waltet,
Schon ein Holzstoß ihm gestaltet,

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Und die Flamme lodert auf.


Und er stürzt sich in das Feuer;
Wonnig schwelgt sein Geist darin;
Schön ist seines Todes Feier,
Freudig, fessellos sein Sinn.

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Ohne Klage, ohne Kummer

Sinkt er in den kurzen Schlummer,
Schwindet er in Asche hin.

  1. Man vergesse nicht, daß man damals 1818 schrieb!
Empfohlene Zitierweise:
Eduard Arens: Wer ist „Hans auf der Wallfahrt“?. München: Parcus, 1919, Seite 74. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Eduard_Arens_Wer_ist_Hans_auf_der_Wallfahrt_74.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)