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Haxthausen Tannhäuser[1], und unter Hans auf der Wallfarth verbirgt sich dessen späterer Schwager August von Arnswaldt, Straubes Gönner und zeitweilig Mitbewerber um Annettens Gunst.[2]

August von Arnswaldt[3], geboren in Hannover am 13. August 1798 als Sohn des Hannöverischen Ministers (1768 bis 1845), studierte 1816–20 in Göttingen die Rechte, aber eifriger mittelalterliche Literatur unter Beneke und Geschichte bei Waitz. In dieser Zeit schildert Wilhelm Grimm ihn als einen feinen, gescheiten und sinnigen Menschen. Später eine Zeitlang im diplomatischen Dienst, zog er sich doch bald ins Privatleben zurück, wo er dank seines Vermögens ganz seinen Neigungen und Studien leben durfte. Er besaß eine eigene, von seinem Vater begründete, durch ihn selbst bedeutend vermehrte Bibliothek. Strenger, aber mildgesinnter Lutheraner, hat er nur weniges aus seinen Forschungen bekannt gemacht, so über den Mystiker Ruysbrook, zu dem ihn ein innerlich-religiöses Bedürfnis schon in den Studienjahren hingezogen hatte. Zeitlebens kränklich[4], starb er am 27. Juni 1855 in seiner Vaterstadt.

Er, wie seine Gattin, Anna von Haxthausen, Annettens Tante, waren für Kunst, Poesie und Musik empfängliche Naturen. Als hilfsbereite Freunde der Brüder Grimm und

  1. An der Wünschelrute arbeitete auch dessen älterer Bruder Werner v. Haxthausen mit, damals Preußischer Regierungsrat in Köln, unter dem Decknamen Sigurd Albrok, den er einer väterlichen Besitzung entlehnte und auch in der Zeit seiner Verbannung führte. Von seiner bedeutenden, verschollenen Sammlung griechischer Volkslieder, zu deren Herausgabe ihn Goethe drängte, stehen in der Wünschelrute wenigstens einige Proben.
  2. Vergl. Gotthard: Hamburger Nachrichten 1914, Beil. Nr. 21, 24. Mai. Ohne Begründung ist „Hans auf der Wallfarth“ schon ebenso gedeutet bei Goedeke, Grundriß 8, 30.
  3. Vergl. A. D. B. 1, 598 (1875, von H. Waitz).
  4. Vergl. Briefe der A. v. Droste, herausg. von Cardauns, S. 172.
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Eduard Arens: Wer ist „Hans auf der Wallfahrt“?. München: Parcus, 1919, Seite 66. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Eduard_Arens_Wer_ist_Hans_auf_der_Wallfahrt_66.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)