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Nachwort

Neujahrstag 1922 erhielt sie in der Taufe den Namen Teresia. Nun, am 15. April 1934, verließ sie auf der Höhe eigenen phänomenologischen und psychologisch-pädagogischen Forschens und Lehrens die weltliche Laufbahn, um – einem lang gehegten Wunsch folgend – in den Karmel zu Köln-Lindenthal einzutreten.

Mit Rücksicht auf die drohenden Verfolgungen durch den Nationalsozialismus wurde die nunmehrige Schw. Teresia Benedicta a Cruce am 31.12.1938 durch die kirchlichen Behörden nach dem holländischen Karmel zu Echt versetzt. Daselbst lebte und wirkte sie bis zu ihrer Verhaftung durch die Geheime Deutsche Staatspolizei am 2. August 1942. Nach kurzer Internierung im Konzentrationslager zu Westerbork (Drente, Holland) erfolgte am 7.August 1942 ihre Deportation nach Auschwitz (Schlesien), wo sie um den 10. August 1942 in oder in der Umgebung von Auschwitz vergast und danach verbrannt wurde[1].

LITERATUR: T. Renata de Spiritu Sancto, Edith Stein. Schwester T. Benedicta a Cruce. Philosophin und Karmelitin. Ein Lebensbild, gewonnen aus Erinnerungen und Briefen, Nürnberg 1948. G. Krabbel, Selig sind des Friedens Wächter, Münster 1948. E. Biberstein, Biographische Notizen, Aufzeichnungen über ihre Schwester E. Stein, die Mrs. Biberstein liebenswürdigerweise zur Verfügung stellte. E. Stein, Zum Problem der Einfühlung. Inaugural-Dissertation, Halle 1917 (Lebenslauf). E. Stein, Selbstbiographie, handgeschriebenes Manuskript im Besitz des Husserl-Archivs. Briefwechsel E. Stein (Briefe von und an E. Stein) und Briefwechsel E. Husserl (Briefe von und an Husserl), Autographe im Besitz des Husserl-Archivs.


§ 2. AUFBAU UND ZIELSTELLUNG DES WERKES

Mit der vorliegenden Studie über den hl. Johannes vom Kreuz liegt uns das letzte Werk vor, das E. Stein zu schreiben vergönnt war. Sie arbeitete noch an seiner Vollendung, als sie am 2.August 1942 verhaftet wurde.

Bei der Sichtung des Nachlasses, insofern er aus den Trümmern des Klosters zu Herkenbosch gerettet werden konnte[2], fanden wir im Zusammenhang mit diesem Werk die folgenden Papiere auf:



  1. Siehe im Besitz des Husserl-Archivs die diesbezüglichen beglaubigten Dokumente des holländischen Roten Kreuzes.
  2. E. Stein hinterließ im Karmel zu Echt eine umfangreiche Bibliothek eigener Schriften und Manuskripte, die die Mitschwestern in einem benachbarten Kloster zu Herkenbosch verbargen. Nach der Zerstörung dieses Klosters bei einem Fliegerangriff Ende 1944 konnte S.H. P. Avertanus, damaliger Provinzial der Unbeschuhten [283] Karmeliten, die Mehrzahl der Steinschen Papiere aus den Trümmern des Klosters retten. Die Initiative zu diesem persönlichen Eingreifen ist S.H. P. Prof. H. L. Van Breda o.f.m., dem Direktor des Husserl-Archivs, zu danken, wodurch auch in weiterer Folge dieser viele tausende Blätter umfassende geistige Nachlaß E. Steins dem Archivar des Husserl-Archivs, Dr. L. Gelber, zur Rekonstruktion und wissenschaftlichen Auswertung anvertraut werden konnte.
    Wenn an dieser oder späterer Stelle von Manuskripten E. Steins gesprochen wird, die sich im Besitz des Husserl-Archivs befinden, so ist das dahin zu verstehen, daß es sich um Manuskripte aus dem oben erwähnten Nachlaß handelt. Die Autorenrechte dieser Werke stehen ausschließlich dem holländischen Provinzial der Unbeschuhten Karmeliten zu.
    Siehe auch den Aufsatz von S.H. P. Romaeus Leuven o.c.d. über Edith Stein in der holländischen Zeitschrift Carmel, April 1949.
Empfohlene Zitierweise:
Edith Stein: Kreuzeswissenschaft. Editions Nauwelaerts, Louvain 1954, Seite 282. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Edith_Stein_-_Kreuzeswissenschaft.pdf/282&oldid=- (Version vom 9.3.2019)