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Und da er nach etlichen Jahren, wieder gen Jerusalem gekommen, habe er alles zerstöhret, und jämmerlich zerschleifet gefunden, also, daß kein Stein auf dem andern zu sehen gewesen sey, und er nicht habe wissen können, was zuvor allda köstliches vorhanden gewesen wäre. Was nun GOtt mit ihm vorhabe, daß er in diesem Leben so elend herum wandern müsse, wäre ihm unbewust, er könne aber nicht anders gedenken, Gott wolle an ihm vielleicht bis an den jüngsten Tag, wider die Jüden einen lebendigen Zeugen haben, dadurch die Unglaubigen und Gottlosen des Todes Christi erinnert und zur Buße bekehret werden möchten. Seines Theils möchte er wohl wünschen, daß ihn Gott in den Himmel aus diesem schnöden Jammerthal abfordere.

Auf diese Aussage und Besprechung hat ihn mehr gedachte Herr Doct. Paulus von Eitzen noch zum Ueberfluß, danebst dem R. R. der Schule in Hamburg, welcher dann treflich wohl in den Historien belesen und erfahren gewesen, von allerhand Sachen, so in den Orientalischen Ländern, nach Christi Geburt und Creuzigung sich begeben und zugetragen, um gewissen Grund gefragt, der alsbald hierauf von vielen alten Sachen genugsamen Bericht ertheilet, also, daß man seiner Person und Aussage hat müssen Glauben und Beyfall geben, und sich darüber nicht genugsam verwundern können, wie bey GOtt alle Dinge möglich,

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Chrysostomus Dudalaeus: Der immer in der Welt herum wandernde Jude. [s.n.], [s.l.] [teilweise 1634], Seite 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Dudalaeus_Welt_herum_wandernde_Jude.djvu/7&oldid=- (Version vom 31.7.2018)