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noch möchten bekehret werden, welche hartnäckige Sinne bis zu der Zeit die heilsame Lehre des heiligen Evangelii noch nicht von ihren Sünden abwenden und zu sich bringen können. Um der Ursach willen wird nun ohne Zweifel dieser Jud bis an den Jüngsten Tag so müssen verharren, wie denn Christus ihm solches zur Strafe auferleget haben soll, dieweil doch ein Hirte, Schaaf-Stall und Kirche aus bekehrten Jüden und Heyden werden soll. Joh. 10.

Allhie möchten nun etliche Widersprecher sich erheben und einen Einwurf thun. Der HErr Christus spricht ja selbst Matth. 11. Er sey sanftmüthig und von Herzen demüthig, und daher, weil er die ganze Zeit seines Lebens und Predigt-Amts jedermann Gutes gethan, sey also gar nicht zu glauben, daß Er, der HErr, diesen Ahasvero, wegen den einigen Worts, welches er vielleicht aus unbedachtsamer Weise, im verblendeten Eifer hat entfallen lassen, so eine so schwere Strafe werde gedrohet, vielweniger auferlegt haben, insonderheit zur Zeit der Passion und seines heiligen bittern Leidens, da Er mit vielen andern Sorgen und Gedanken ist umgegangen, wie er die Sünde der ganzen Welt auf seinem Rücken laden und tragen möchte.

Diejenige, so die Heil. Schrift mit Fleiß gelesen, wissen sich leicht zu erinnern, daß der HErr Christus, nebst dem, daß Er sein Lehramt fleißig verwaltet, und auch jedermann Gutes gethan, vielmal den Pharisäern, Saducäern

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Chrysostomus Dudalaeus: Der immer in der Welt herum wandernde Jude. [s.n.], [s.l.] [teilweise 1634], Seite 28. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Dudalaeus_Welt_herum_wandernde_Jude.djvu/28&oldid=- (Version vom 31.7.2018)