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VI. Jahrgang      1897      Nr. 4.


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Von Dresden nach Krakau 1697.
Eine Jubiläums-Erinnerung.
Diarium,
was bey Abschickung der von E. getreuen Landschafft von Ritterschafft und Städten des Churfürstenthumbs Sachßen und incorporirten Landen zu Ablegung an S. Churf. Durchl. zu Sachßen wegen erhaltener Königl. Pohlnischen Dignität allerunterthänigsten Gratulation und offerirten Präsents derer Herren Deputirten passiret ist,
gehalten von Christian Friedrich Knauthen.

Nachdem der Durchleuchtigste Churfürst zu Sachßen und Burggraff zu Magdeburg, Herzog Friedrich Augustus durch öffentliche Wahl zum Könige in Pohlen und Großherzogen in Litthauen von dortselbstiger Durchleuchtigster Republic declariret, auch darauff durch solenne Crönung confirmiret worden, achteten dero getreue Vasallen und Unterthanen des Churfürstenthumbs Sachßen und incorporirten Landen ihrer allerunterthänigsten Schuldigkeit zu seyn, S. Churfürstl. Durchl. als Könige durch eine gewiße Abschickung Etlicher Ihres Mittels, von Ritterschafft und Städten, zu der dießfalls erhaltenen Königl. Dignität allerunterthänigst zu congratuliren und darbey Ein freywilliges Präsent von Einhundert Tausend Thalern zu Bezeugung Ihrer allerunterthänigsten Devoir zu offeriren: Allermaßen auch dieses Negotium an Seiten der Ritterschafft denen Wohlgebohrnen Herren, Herrn Crafft Burghardt von Bodenhausen, auff Brandiß und Radiß, S. Churfürstl. Durchl. zu Brandenburg Oberauffsehern und Steuer-Directorn der Graffschafft Hohnstein, und Herrn Friedrichen von Bünau, auff Püchen, Churfürstl. Sächß. Ambtshaubtmanne zu Eulenburg, und dann an Seiten derer Städte denen Hoch-Edlen, Vest- und Hochgelahrten, auch Hochweisen Herren, Herrn Johann Friedrich Falcknern, auff Praußwig und Gostewig, JCto Com: Palat: Cäsar: und wohlmeritirten Bürgermeistern in Leipzig, und Herrn Marco Dornblüthen, JCto und ebenmäßigen wohlmeritirten Bürgermeistern in der Churfürstl. Sächß. Residenz- und Haubtvestungs-Stadt Dreßden, communi Statuum consensu auffgetragen ward; welche sich auch darzu willig finden ließen und darauff ihre Reise von Dreßden aus nacher Crackau

den 7. Septembris st. v. als Dienstags

anstelleten, und auff der Post selbigen Mittag mit Vier Wagen, derer ieder mit Vier Pferden bespannet, nebst Neun Bedienten nacher

Hartha [Harthau]

gingen, daselbsten Sie, weil es bereits Tischzeit war, speiseten, und wurde bey Tische nichts sonderliches, weiln Sie wiederumb forteyleten, discuriret, Sie aber begaben sich sofort auff der Post bis nacher

Budißin,

allwo bereits frische Pferde parat stunden, die die Herren Deputirten nebst bey sich habenden Bedienten nacher

Roth-Kretzschmar

brachten. Allhier hielten Sie Abend-Mahlzeit, bei Tische wurde von allerhand Medicinischen Sachen, sonderlich von Herrn D. Falcknern geredet, am meisten aber des Herrn Prothonotarii Traubots gedacht, und sowohl seines geführten Lebens, als auch in selbigem von Ihme fürgenommenen Stückgen, lächerlich gefertigten Verßen und Epitaphien erwehnet; worzu ein


Empfohlene Zitierweise:
Dr. Otto Richter (Hrsg.): Dresdner Geschichtsblätter Band 2 (1897 bis 1900). Wilhelm Baensch Dresden, Dresden 1897 bis 1900, Seite 61. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Dresdner_Geschichtsbl%C3%A4tter_Zweiter_Band.pdf/64&oldid=- (Version vom 18.7.2024)