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Bauern und vor die Scheunenhöfe. Auf dem Heller pflegte der Hof beim Jagen damals das Frühstück zu nehmen.

Die ältesten Vermachungen der Weinberge bestanden ausschließlich aus Holz. „Da unden dafür der Tracher Bauern Weinberge mit Zäunen vermachet“, heißt es in einem Gesuch um Weinbergland vom 3. Juni 1634[1], und so wurde auch das ganze „Nauland“ vom alten Trachenberg bis zu den „lichten Eichen“[2] mit Brettern umzäunt. Selbst die kurfürstlichen Weinberge in der Lößnitz, zu denen auch die Klotzscher Holzbauern „Pfähle oder Planken“[3] führen mußten, waren ursprünglich nur verschalt oder mit einem eigentümlichen Pfahlwerk, wie es in Knolls Vinikulturbüchle in[4] abgebildet erscheint, umzogen. So haben wir uns auch den alten Trachenberg mit Pfählen und Brettern umsetzt zu denken. Innerhalb der Vermachung schieden sich die einzelnen Besitzer, unter welchen wir den alten Trachenberg verteilt finden, nach „Zeilen“, zwischen denen Raine liefen. Ein Teil des alten Trachenbergs gehörte zuletzt in das königliche und kurfürstliche Amt, der andre unter das Neustädter Religionsamt; da schied ein Rain „Ratssache“ und „Amtssache“ für denselben Besitzer.

Die erste Jahrzahl, die eine Änderung dieses Zustands anzeigt, ist die an der nördlichen Ecke der sogenannten Friesenberge hinter dem Garten des Grundstücks Weinbergstraße 50 eingehauene Zahl 1702. Damals scheinen die Friesenberge mit Mauern umzogen worden zu sein. In den östlich davon gelegenen Maxischen Bergen ist über einer Weinbergspforte am Heller die Jahrzahl 1746 eingehauen. Zu dieser Zeit war auch der Wilde Mann von der Großenhainer Straße bis zur Trachenschlucht (einschließlich der Taubischen Berge) mit einer „Ringmauer“ umfriedigt, wir finden auch auf dem erwähnten Riß den Besitz von einer steinernen Mauer umzogen, und in der Zeichnung zu dem Konzessionsgesuch vom Jahre 1772 ist die Ringmauer deutlich hervorgehoben: sie diente hier dem Zwecke, das Gesuch mit zu unterstützen, da das Karpzovische Haus, auf welches die Gerechtigkeiten übertragen werden sollten, als innerhalb derselben Ringmauer wie das alte Gasthaus befindlich und demnach zu solcher Übertragung wohlberechtigt vorgestellt wurde. Man berief sich hiermit auf eine durch die gemeinsame Mauer geschaffene Zusammengehörigkeit der Grundstücke. Ein solcher Zusammenhang der Weinbergsfluren war auch ohne die Mauer bereits vorhanden, aber die Mauer verstärkte den Zusammenhang und nötigte zum Zusammenhalt, als alle andern Gründe bereits weggefallen waren.

Schon als die Weinberge noch mit Holz umfriedigt wurden, schloß man sich zur Erhaltung der Einfriedigung zusammen. Blatt 351 des Kaufbuchs für Trachau vom Jahre 1740 findet sich ein Kaufkontrakt Georg Klozsches zu Trachau „um ein Fleckchen wüste Lede nach 3 Pfahlhaufen gerechnet neben Christian Vogels und Martin Beunes Weingebirgen innen gelegen, worbei sich Käufer annoch anheischig machet, vorigen Verkäufer Martin Beunen eine Feld-Bret-Wand an der Hainischen Straße in der Haupt-Vermachung mit in baulichem Wesen zu erhalten“.

Blatt 84 des Kaufbuchs für Trachau vom Jahre 1813 findet sich ein Kauf über ein Grundstück in den östlichen (Maxischen) Trachenbergen, worin Käufer den anstoßenden Besitzern „gleichfalls Macht, aus dem Brunnen frei Wasser zu holen und freie Handtierung, auf dem Wege, den Berg oben zum Thore ein wie auch unten zum Thore aus und ein“ zugesteht, „jedoch daß diese sowohl den Brunnen als auch die Thorwege oben und unten jederzeit helfen in baulichem Stande zu erhalten“.

Es finden sich hier eine ganze Reihe von Gemeinschaften: Brunnengemeinschaft (die in Radebeul z. B. zu kleinen Brunnengesellschaften mit Weihnachts-Bornbieren und jährlichem Wechsel der Unterhaltung führte), Wegegemeinschaft, Gemeinschaft an Lasten, wozu auch Zinsen zu rechnen sind. Das Grundstück befand sich im ehemaligen Hechtschen Weinberg und war, wie es im Kaufe heißt, von diesem mit andern nebenan liegenden Stücken getrennt worden. An Hechts Weinberg war, wie von den gesamten Maxischen Bergen unter anderm noch Erbzinszubuße abzuführen („die Steuern und Abgaben nach Proportion und Anzahl derer Zeilen gerechnet“)[5]. Derartige Verhältnisse wiederholten sich an andern Stellen. Die gesamten Anlagen stammten aus einer Zeit, in welcher hier größere Besitzer, nicht kleine Häusler gewirtschaftet hatten. Es hätte zum Teil, z. B. bei den Längsmauern, die Kräfte des Einzelnen überstiegen, diese Anlagen allein in Stand zu halten. So bildete man kleine Gemeinschaften, Weinbergsgemeinden mit gemeinsamen Wegen, Brunnen, Toren, Mauern, mit gemeinsamen Lasten und gemeinsamem Eigentum.

Am reinsten prägte sich das Wesen einer solchen Weinbergsgemeinde in den zwischen der Trachenschlucht


  1. Coll. Schmid XXXII, 1045.
  2. Die Heide an der heutigen Leipziger Straße war bis 1793 ödes Sandland mit wenig Kiefern- und Eichenwuchs (Schiffner, Sachsen, unter Trachau). Die Anpflanzungen durch den Hofgärtner Felix haben wohl den Ursprung zu dem Namen „Plantagen“ gegeben, welchen die Heide von den Seewiesen bis zum „Umwurf“ erhielt. 1835 ward ein Teil der „Plantagen“ der Gemeinde Kaditz überlassen. Zur Geschichte dieser Gegend vgl. Gleine, eine Wüstung, von Franz Edlich in „Über Berg und Thal“ 1890.
  3. Erbbuch des Amts Dresden v. J. 1547 3. Teil Bl. 116.
  4. Dresdner Geschichtsblätter 1904. S. 217.
  5. Kaufbuch für Trachau v. J. 1813 Bl 64b und Bl. 84. Jurisdiktionstauschakten, Ratsarchiv A. VI. 122w. Vol. I. Bl. 332.
Empfohlene Zitierweise:
Dr. Otto Richter (Hrsg.): Dresdner Geschichtsblätter Band 4 (1905 bis 1908). Wilhelm Baensch Dresden, Dresden 1905 bis 1908, Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Dresdner_Geschichtsbl%C3%A4tter_Vierter_Band.pdf/35&oldid=- (Version vom 3.12.2024)