Seite:Drei interessante Rechenkunststücke.pdf/4

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Walther Kabel: Drei interessante Rechenkunststücke. In: Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Jahrgang 1913, Bd. 1, S. 223–226

Rechenkünstler aufspielen können. Man hat nur stets 2 von der ersten vierstelligen Zahl abzuziehen und diese 2 vor das Resultat dieser Subtraktion zu setzen, so besitzt man schon das Resultat, wenn man nur nachher die zweite und vierte Zahl durch die daruntergesetzte dritte und fünfte Zahl zu neun ergänzt. Das Kunststück muß dann immer gelingen und wird bei einigem Geschick in der Ausführung überall höchst verblüffend wirken. –

Herr A. machte hierauf folgendes Kunststück: „Ich werde,“ sagte er, „jetzt den Tag und den Monat der Geburt unseres verehrten Hausherrn erraten, dessen Geburtsdatum mir bisher nicht bekannt ist. – Wollen Sie,“ wandte er sich an den Gastgeber, „den Tag Ihrer Geburt zunächst mit 2 multiplizieren, mir das Resultat aber nicht nennen. Zählen Sie nun zu diesem Resultat im stillen 5 zu, multiplizieren Sie das neue Resultat mit 5 und zählen Sie hierzu wieder die Monatszahl Ihres Geburtsdatums hinzu, und diese Zahl nennen Sie mir jetzt.“

Nach einer kurzen Pause sagte der Hausherr: „48.“

„Haben Sie in den ersten neun oder den letzten drei Monaten des Jahres Geburtstag?“ fragte A. weiter.

„In den ersten neun Monaten.“

„So, dann sind Sie also am 2. März geboren.“

Es stimmte.

Wie brachte A. nun dieses Kunststück fertig, wo ihm doch nur die Zahl 48 und die Tatsache bekannt war, daß der Gastgeber in den ersten neun Monaten Geburtstag hatte?

Die Sache ist hier etwas komplizierter wie bei dem ersten Zahlenscherz. A. hat von der Zahl 48, die ihm genannt wird, 25 abzuziehen, wenn der betreffende in den ersten neun Monaten geboren ist, was (48-25) 23 ergibt, wovon 2 der Tag der Geburt und 3 der Monat (2. März) ist. Hätte der Hausherr statt der 48 eine andere Zahl herausgerechnet und dann gesagt, daß er in den letzten drei Monaten geboren sei, so hätte A. 34 von dieser Zahl abziehen müssen, was man sich genau merken muß.

Zum leichteren Behalten des hübschen Zahlenspiels die Ausrechnung:

Empfohlene Zitierweise:
Walther Kabel: Drei interessante Rechenkunststücke. In: Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Jahrgang 1913, Bd. 1, S. 223–226. Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Stuttgart, Berlin, Leipzig 1913, Seite 225. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Drei_interessante_Rechenkunstst%C3%BCcke.pdf/4&oldid=- (Version vom 31.7.2018)