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Hans Franz Kannengießer (Pseudonym): Die vierbeinigten Philosophen. Ein Trauerspiel in einem Act.

langsam und stumm kriechen, und Gott danken, wenn sie unbestraft oder willkührlich beraubt, was denn wol so ziemlich einerley ist, in ihren Löchern angekommen sind? Ist etwa Halberna eine Räuberhöhle, wo man jeden ehrlichen Mann für einen Spitzbuben anzusehen und verhaften zu müssen Ursache hat, bis er mit 3 Mk. 14 ß. beweiset, daß er es nicht ist? War man ehedem mehr von Straßenräubern als jetzt von der Polizey geplagt? Wurde ehedem den Bürgern im Durchschnitt mehr durch Hauseinschleicher gestohlen, als sie jetzt an Brüche bezahlen müssen? Fürchtete man sich ehedem mehr vor loses Gesindel, als jetzt vor der Polizey?

Jäger u. Häscher. (stehen mit untergeschlagenen Armen und sehen sich staunend an)

Schlächter. Daß dichs Wetter! Packan, wo hast dus Schnacken gelernt? – Hört ihr Herren, wo myn Hund blift, da blief ich ook. So vernünftig har ich em doch nich angesehn.

Jäger. Das soll ihm übel bekommen. Wir machen weder mit Menschen noch mit Hunden Umstände. Also vorwärts mit euch, auf die Polizey! (Alle ab)

(Das Theater verwandelt sich in die Polizeystube. An einem Tische sitzt Herr von Albern, neben ihm stehen einige Häscher. Auf der Erde in den zwey Vorderwinkeln des Zimmers liegen Wachtel und Philax an

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Hans Franz Kannengießer (Pseudonym): Die vierbeinigten Philosophen. Ein Trauerspiel in einem Act.. , Heimberg 1802, Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_vierbeinigten_Philosophen.djvu/5&oldid=- (Version vom 20.8.2021)