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Hans Franz Kannengießer (Pseudonym): Die vierbeinigten Philosophen. Ein Trauerspiel in einem Act.

seyn als sie. – Schlagt künftig immerhin die Hunde todt, aber schont eure Nebenmenschen, schmiedet sie nicht in Fesseln, deren ungewohnte Last sie nicht zu tragen vermögen. Seyd ordnungsliebende Vorbilder und ihr werdet getreue Nachfolger haben. Vieles, was ihr bisher gethan habt, ist gut; aber ihr übertreibt so sehr, daß man euch des Wahnsinns nicht mit Unrecht beschuldigt! Uns Hunde schlagt ihr todt oder fangt sie ein, weil ihr euch vor unserm Bisse fürchtet, der euch toll macht; aber ihr selbst setzt eurer Tollheit keine Grenzen. Der Große beherrscht despotisch seine Untergebenen und die Untergebenen tyrannisiren sich muthwillig untereinander. Dazu gab euch die Natur, was mir nur auf Augenblicke, um euch die Wahrheit zu sagen, verliehen ist, die beredte Zunge, eure Mitmenschen durch Verläumdung heimtückisch zu schaden – um Ehre, Brodt und Leben zu bringen. – Mein Herr wird fernerhin keinen Hund füttern können, da einer seiner kleinen Erwerbzweige ganz aufgehört hat; kümmerlich wird er selbst leben müssen; folglich soll er keine Strafe für mich zahlen, denn ich werde als treuer Hund zu sterben wissen!

Itzig. Gnode, Harr! für mayn Wachtel! Hier ist a Species und auch die zway Schilling. Och, wos ist dos doch für ain capitoler Hunt!

Hr. v. Albern. Das Geld hättest du doch bezahlen müssen, weil du dich mit Reden gegen mich vergangen. Dein Hund muß sterben, so wahr ich ein ehrlicher Mann bin!

Itzig. Nun, als Kott lebt! Mayn Kelt nimmt

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Hans Franz Kannengießer (Pseudonym): Die vierbeinigten Philosophen. Ein Trauerspiel in einem Act.. , Heimberg 1802, Seite 14. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_vierbeinigten_Philosophen.djvu/14&oldid=- (Version vom 20.8.2021)