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thue dich auf unter ihren wankenden Schritten – Göttin der Hölle, erfinde neue Quaalen – bringe grausende Hölen hervor und stürze sie aus Abgründen in Abgründe die sie verschlingen, damit sie erfahren wie schwer das Laster bestraft werde. Vollzieh’ an ihnen den Willen des Schicksals und mache daß sie nach ihrem Tode mit unreinen Metzen sich vermischen, deren bis ins Innerste vergiftete Scham auf ihren Gliedern nichts als Beulen und Geschwüre zurücklasse – daß ihr Körper stets mit scheuslichen Ungeziefer bedeckt sey – daß der Stoff zum Menschen bey ihnen in Eyter und Unflat verwandelt werde – daß ein unaufhörlicher Krebs selbst ihre Seele peinige – und alle diese Martern mögen ihnen beweisen, was das heißt, sich bey einem Frauenzimmer unvermögend zeigen. –


Siebente Scene.
Messaline. Ein Soldat von der Leibwache.

Der Soldat. Prinzeßin! Der König, Ihr Vater, ist in diesem Augenblick angekommen –

Empfohlene Zitierweise:
Anonym (= Johann Gabriel Bernhard Büschel): Die neue Messaline. Trauerspiel in einem Akt. Giovanni Tassoni (= Himburg), Rom (= Berlin) 1788, Seite 16. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_neue_Messaline_(1788).pdf/16&oldid=- (Version vom 14.12.2022)