Seite:Die erzwungene Heirath-Molière-Baudissin-1866.djvu/42

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Sganarelle. Aber ich will nicht, sage ich Euch.

Alcidas. Ihr wollt Euch nicht schlagen? –

Sganarelle. Nein, meiner Treu’! –

Alcidas. Ist das Euer Ernst?

Sganarelle. Mein völliger Ernst.

Alcidas (giebt ihm Stockschläge). Dann, mein Herr, habt Ihr wenigstens keinen Grund, Euch zu beklagen; Ihr seht, ich verfahre ganz nach der Ordnung. Ihr haltet Euer Wort nicht, ich will mich mit Euch duelliren; dazu habt Ihr nicht Lust, und also gebe ich Euch Schläge. Das Alles ist nach der Regel, und Ihr habt zu viel Lebensart, um mein Verfahren nicht durchaus zu billigen.

Sganarelle (bei Seite). Der Kerl ist ja ein wahrer Teufel! –

Alcidas (überreicht ihm nochmals die beiden Degen). Geschwind, mein Herr; zeigt mir, daß Ihr ein Ehrenmann seid, und laßt Euch nicht bei den Ohren ziehen.

Sganarelle. Schon wieder?

Alcidas. Mein Herr, ich zwinge Niemand; aber Ihr müßt Euch schlagen, oder meine Schwester heirathen.

Sganarelle. Mein Herr, ich kann weder das Eine, noch das Andere thun, das versichere ich Euch.

Empfohlene Zitierweise:
Molière übersetzt von Wolf Graf von Baudissin: Die erzwungene Heirath. S. Hirzel, Leipzig 1866, Seite 346. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_erzwungene_Heirath-Moli%C3%A8re-Baudissin-1866.djvu/42&oldid=- (Version vom 31.7.2018)