Seite:Die erzwungene Heirath-Molière-Baudissin-1866.djvu/13

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

zu machen. Mit einem Wort, wenn wir erst Mann und Frau sind, werden wir uns benehmen wie zwei Leute, die zu leben wissen. Eifersüchtige Grillen sollen uns nicht in den Kopf kommen; und was braucht es mehr, als daß Ihr meiner Treue versichert seid, wie ich von der Eurigen überzeugt sein werde? – Aber was ist Euch denn? – Ihr seid ja ganz blaß geworden.

Sganarelle. Irgend ein Dunst, der mir in den Kopf gestiegen ist.

Dorimene. Daran leiden jetzt Viele; aber unsere Heirath wird das Alles vertreiben. Auf Wiedersehn! – Ich kann es kaum erwarten zu anständigen Kleidern zu kommen und diese Lumpen bald los zu werden, und jetzt gleich werde ich gehn, um mir alles Nöthige auszusuchen; ich schicke Euch dann die Kaufleute zu.


Fünfte Scene.
Geronimo. Sganarelle.

Geronimo. Ah, Herr Sganarelle, ich bin höchst erfreut, Euch noch hier zu treffen. Ich begegnete eben einem Goldschmied, der, weil er hörte, daß Ihr einen Diamantring sucht um ihn Eurer Braut zu schenken, mich dringend gebeten hat mich bei Euch für ihn zu verwenden, und Euch zu sagen, er habe einen außerordentlich schönen zu verkaufen.

Sganarelle. Ach, damit eilt es ja nicht.

Geronimo. Wie! was wollt Ihr damit sagen? Wo ist denn das Feuer hin, das eben noch so hell brannte?

Empfohlene Zitierweise:
Molière übersetzt von Wolf Graf von Baudissin: Die erzwungene Heirath. S. Hirzel, Leipzig 1866, Seite 317. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_erzwungene_Heirath-Moli%C3%A8re-Baudissin-1866.djvu/13&oldid=- (Version vom 31.7.2018)