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§ 205. Vereinzelte fälle anderen ursprungs als § 200–204 erwähnt sind: afr̥k „sehn, sehkraft“, mir. amarc (ir. texte III 2, 506; Z.f.c.Ph. I 426); brifĭm „siede, koche“ zu mir. bruith; klifə „spiel“, mir. cluiche, cluche; šȧfōg „unsinn“ (nicht šǡfōg, wie irrtümlich II 229, 9), O’R.: seabhóg „spleen“ (vgl. O’R.: seabhóid „error“ und Molloy 25: seafóid); l̄ofāŕ „grosse freude“, luthgháir, aus luth, air. lúth, und mir. gáire; fōs „bis jetzt“, air. beos.

2. s.

§ 206. Der buchstabe s bezeichnet einen stimmlosen reibelaut mit engenbildung zwischen den oberzähnen und der zu einer schmalen rinne eingekerbten zunge. Dieser laut vertritt – von fremdwörtern abgesehn – in fast allen fällen ein älteres s vor einem in der orthographie erhaltenen oder aus derselben zu erschliessenden gutturalem vokal. Beispiele sind: agəs „und“, air. acus ocus; asn̄ə „rippe“, mir. asna; æspə „mangel“, mir. esbuid; bās „tod“, air. bás; blas „geschmack“, mir. blas; bŕisk „brüchig“, mir. brisc; dorəs dørəs „thür“, air. dorus; ȷȧs „recht, südlich, hübsch“, air. dess; ȷēs „ähre“, air. déas; ȷivəs „schere“, mir. demess; faskə „obdach“, mir. foscad; fāsĭm „wachse“, air. ásaim; fāsəx „wüste“, mir. fásach; fis „wissen“, air. fiss; fisōg „bart“, mir. fesóc; fōs „bis jetzt“, air. beos beus; glas „grün“, mir. glass; iəsk „fisch“, air. íask;[1] kluəs „ohr“, air. cluas; kos „fuss“, air. coss; kūrsə „nachbar“, mir. comarsa; ḱēsĭm „kreuzige“, air. céssaim; l̄os „kraut“, mir. luss; mās „hinterbacke“, mir. máss; mȧs „meinung“, air. mess; saiĺ „fett des specks“, mir. saill; saińc „habsucht“, air. sant; saivŕəs „reichtum“, mir. saidbres; savrə „sommer“, air. samrad; sēx „gefäss, fahrzeug“, mir. soithech saithech; siə „sitzen“, air. sude; skā „schatten“, air. scáth; skylĭm „binde los“, mir. scáilim; sĺaurə „kette“ (vgl. II 290, 37), air. slabrad; sl̄at „rute“, mir. slatt; sl̄ān „gesund“, air. slán; snīm „knoten“, mir. snaidm; suən „schlaf“, air. suan; suəs „hinauf“, air. suas sós; tøsəx „anfang“, air. tossach; cȧs „hitze“, air. tes; uəsl̥ „edel“, air. uasal.

  1. Sic; íasc
Empfohlene Zitierweise:
Franz Nikolaus Finck: Die araner mundart. N. G. Elwert’sche Verlagsbuchhandlung, Marburg 1899, Seite 80. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_araner_mundart.djvu/96&oldid=- (Version vom 31.7.2018)