Seite:Die araner mundart.djvu/75

Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
– 59 –

šin „In diesem hause befinden sich sieben thüren“ [n̄øŕšə aus døŕšə zu dorəs].

Unter denselben bedingungen u. ausserdem noch nach le „mit“ erscheint auch das vor wörtern, die mit einem gutturalen vokal beginnen, das durch einen bindestrich als zusatz gekennzeichnet ist.

§ 149. Inlautendes und auslautendes entspricht stets einem nn dn tn oder nd geschriebenen langen n oder einem n nach s th vor gutturalem, zum teil früh geschwundenem vokal. Beispiele sind: an̄inə „bösewicht“, anduine; asn̄ə „rippe“, mir. asna; auən̄ „fluss“, air. abann [vgl. jedoch II 251, 15]; bȧn̄əxt „segen“, mir. bendacht; bon̄ bøn̄ „sohle“, mir. bonn; bŕȧn̄īm „blicke“, breathnuighim; ēn̄ýnə „ein mensch“, aus ēn und dynə; ən̄óxt „diese nacht“, air. innocht; fin̄ fĭūn̄ „blond“, air. find; fūn̄ „wunsch“, mir. fonn; gān̄ „knapp, karg“, mir. gand; grān̄ə „garstig“, mir. gránna; krān̄ „baum, mast“, air. crann crand; ḱȧn̄əxt „kaufen“, mir. cennach; l̄an̄ə „schuppe“, mir. lann land; ḱēn̄ə (neben ḱēnə) „derselbe“, air. cetna; ton̄ „welle“, mir. tonn tond; cȧn̄ĭm „rücke“ [vgl. II 295, 8], mir. tennaim.

3. ń.

§ 150. Der buchstabe ń bezeichnet einen stimmhaften nasalen verschlusslaut, dessen verschluss zwischen dem mittleren zungenrücken und der mitte des harten gaumens gebildet wird. Vgl. ȷ c.

§ 151. Der durch ń dargestellte laut entspricht, von den § 152 behandelten fällen abgesehn, im wortanlaut einem älteren n vor palatalem vokal. Beispiele sind: ńȧd „nest“, mir. net; ńȧx „irgend ein“, air. nech; ńȧntōg „nessel“, mir. nentóc; ńȧrt „kraft“, mir. nert; ńȧs „nahe bei“, air. nessa; ńǡv „himmel“, air. nem; ńev „gift“, air. neim; ńēl̄ ńel „wolke“, mir. nél; ńī „ding“, air. ní; ńīm „wasche“, mir. nigim.

§ 152. Wortanlautendes ń nach ər ə r̥ „unser“, vr̥ wr̥ ər r̥ „euer“, ə „ihr“ [eorum, earum], šȧxt „sieben“, oxt „acht“ n̄ȳ „neun“, ȷe „zehn“, „wo?“, ə „in“, „dass“, n̄ax „dass nicht, und nicht“, dā ʒā „wenn“, nach den fragepartikeln ən und n̄ax, dem im dativ stehenden relativpronomen sowie nach dem artikel im gen. plur. vertritt ein in anderen fällen erschei-

Empfohlene Zitierweise:
Franz Nikolaus Finck: Die araner mundart. N. G. Elwert’sche Verlagsbuchhandlung, Marburg 1899, Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_araner_mundart.djvu/75&oldid=- (Version vom 31.7.2018)