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air. dess; ȷȧtəx „rauch“, mir. detach; ȷeŕə „ende“, mir. dered; ȷē „tag“, air. dia; ȷēn „schnell“, air. dian; ȷiə „gott“, air. día; ȷivəs „schere“, mir. demess; ȷīl „verkaufen“, mir. díl; ȷīŕəx „gerade“, mir. dírech; ȷīšlī „würfel“, mengl. dys; ȷox „trank“, mir. deoch; ȷŕȧx „miene, aussehn“, mir. drech; ȷŕēmŕə „leiter“, mir. dréimire; eȷə in eȷə fȳšcn̥ „beichtvater“, mir. aite; ḱreȷĭm „glaube“, air. cretim; l̄oŋkəȷŕ̥ „ein seil zum verbinden eines vorderfusses mit dem entsprechenden hinterfuss, für ziegen gebraucht, um deren fortlaufen zu verhindern“, mir. langfiter, engl. long und fetter; mŭȧȷə „holz, stock“, mir. maite; mŭȧȷn̥ „morgen“, air. maten matan; pŭȧȷŕ̥ „paternoster“, air. paiter.

§ 109. In einigen wenigen wörtern wird ȷ statt des zu erwartenden d gebraucht, so in ȷiləsk „essbarer meertang“ (halymenia edulis, halymenia palmata), mir. duilesc; ȷilōg „blättchen“, duilleóg von mir. duille „blatt“, und ȷŕēxt (neben ȷŕiəxt, vgl. II 269, 5 ff.) „zauber“, aus mir. druidecht (falls nicht mir. drécht zugrunde liegt, wogegen Pedersen; vgl. II 269, 6).

Die ursache dieser erscheinung ist eine akzentverschiebung, die zunächst den ursprünglich silbentragenden vokal zum gleitlaut umgestaltet und dann den vorausgehenden konsonanten dem nunmehr silbentragenden vokal assimiliert hat. Der vorgang ist: *duĺesk > duiĺəsk > duiĺəsk > duiĺəsk > diĺəsk > diləsk > ȷiləsk.

§ 110. Wortanlautendes ȷ nach ər, ə, „unser“, vr̥, wr̥, ər, ə „euer“, ə „ihr“ [eorum, earum], šȧxt „sieben“, oxt „acht“, n̄ȳ „neun“, ȷe „zehn“, „wo?“, ə „in“, „dass“, n̄ax „dass nicht, und nicht“, dā ʒā „wenn“, nach der fragepartikel ən, dem im dativ stehenden relativpronomen, sowie nach dem artikel im gen. plur. entspricht einem in anderen fällen erscheinenden c, Beispiele sind: ə ȷukə tū lom? „Gehst du mit mir?“ [ȷukə aus cukə]; ʒā ȷȧn̄əx šēd suəs bĭøgān, vøx āc ʒicšə „Wenn sie ein wenig zusammenrückten, würde platz für dich da sein“ [ȷȧn̄əx aus cȧn̄əx, vgl. II 295, 8]; tā fȧcçīs orm̥, n̄ax ȷukə šē lib „Ich befürchte, er wird euch nicht begleiten“ [ȷukə aus cukə zu cȧgĭm]; is fȧr mūncə nə ȷȧŋəxə ē „Er ist sprachlehrer“ [ȷȧŋəxə von cȧŋəxə]; ə wakə tu hȧnə nə šȧxt ȷȧmpĺ̥? „Hast du schon die sieben kirchen gesehn?“ [ȷȧmpĺ̥ aus cȧmpĺ̥]; tōŕ æŕə, n̄ax

Empfohlene Zitierweise:
Franz Nikolaus Finck: Die araner mundart. N. G. Elwert’sche Verlagsbuchhandlung, Marburg 1899, Seite 47. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_araner_mundart.djvu/63&oldid=- (Version vom 31.7.2018)