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bar ein irrtum. Der satz wird sein tā kal̄ egə leš ‚er hat es nötig‘. Dies ist ein sehr gewöhnliches wort, vermutlich aus engl. call entlehnt. (Vgl. there is no call for it.)“ Wenn Pedersen recht hat, was ich zu glauben geneigt bin, dann bin ich durch einen ungeschickten erklärer, einen mann von Inisheer, getäuscht worden. Derselbe sagte zur erklärung: še šin, tā konsḗt eǵə. – S. 157 z. 9 lies „anzug“ statt „frauenkleid“. – S. 157 z. 18 kolək. „Es ist ganz gebräuchlich, bedeutet aber nicht ‚stroh‘. Martin erklärte: was vom flachs bei der zubereitung abgerissen wird, und er kannte einen plur. koĺəǵ, den er durch den zusatz eŕ n̥ ōrnə ‚auf der gerste‘ erklärte.“ Pedersen. Nach Pedersens gewährsmann wäre statt „stroh“ die bedeutung „flachsschäbe, gerstengranne“ anzusetzen, was mit den angaben der wörterbücher in einklang stehn würde. Was die hüufigkeit des vorkommens anbetrifft, so würde der umstand, dass mir das wort nur ein einziges mal begegnet ist, natürlich noch nichts beweisen. Ich möchte aber erwähnen, dass ich eine reihe von Aranbewohnern vergebens nach einer erklärung des wortes gefragt habe, das mir nur aus einem zauberspruche [mak ȷē n-ə laiə sə xolək] bekannt geworden war, dass ferner ein jetzt in Dublin wohnender irischer geistlicher, der mehrere jahre auf Aran verkehrt hat, mir schrieb, das in dem von mir veröffentlichten zauberspruche vorkommende wort kolək habe er nie gehört. Sollte man solche wörter nun als ganz gebräuchlich bezeichnen dürfen? – S. 157 z. 20 ist zu streichen. Lies koləv „bettseite“, colbha, O’Don. Suppl., aus colba, W. 438. Vgl. Cois na Teineadh 13, 25. S. das beispiel unter fāsĭm. [Auch Pedersen macht mich auf mein versehn aufmerksam und teilt mir folgende belege mit: Siamsa an gheimhridh 102, LL. 65b4.] – S. 157 zwischen koləv und kolm̥ ist einzuschieben: kol-ḱȧhr, kol-ḱǡr „vetter“ col-ceathrar. xuələ mē šḱēl əńḗ, vī īntəs mōr ām ān̄, gr̥ fakəs bȧn mə xol-ḱȧhr̥ eǵ dorəs ə cī hēn; əs kosūl, gə wil trøblōȷ əḱīńc orə. „Gestern hörte ich eine geschichte, die mich sehr in erstaunen setzte, nämlich, dass die [sc. verstorbene] frau meines vetters an der thür ihres eigenen hauses erschienen sei; wahrscheinlich hat sie irgend welchen kummer.“ [Da ich glaubte kol-kahr̥ gehört zu haben, abstrahierte ich ein nomen kahŕ̥. Pedersen teilt mir

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Franz Nikolaus Finck: Die araner mundart. N. G. Elwert’sche Verlagsbuchhandlung, Marburg 1899, Seite 280. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_araner_mundart.djvu/522&oldid=- (Version vom 31.7.2018)