Seite:Die araner mundart.djvu/44

Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.

„maus“, air. luch, gen. lochat (vgl. l̄ox „see“ § 47); l̄oxt „volk, leute“, air. lucht (vgl. l̄oxt „fehler“ § 47); l̄orgə (vgl. II 285, 16) „schienbein“, air. lurga; l̄os „kraut“, mir. luss, pl. lossa; oxt „brust“, air. ucht.

§ 49. In einigen wörtern vertritt o altes a, z. b. kornān „haufe“ (neben kārnān, vgl. II 281, 13), mir. carn; l̄oŋkəȷŕ̥ „ein seil zum verbinden eines vorderfusses mit dem entsprechenden hinterfuss, für ziegen gebraucht, um deren fortlaufen zu verhindern“, mir. langfiter; okrəs „hunger“, mir. accorus, occoras; gowāl „greifen“, gowālcə „arretiert“, gofŭī „arretiert“ setzen wohl o aus au als mittelstufe veraus (vgl. gōĭm § 55).

§ 50. Vereinzelte fälle andren ursprungs sind: ȷox „trank“, air. deug; flox (neben fløx) „nass“, air. fliuch (vgl. § 44. 9. 15. 53); olr̥ „adler“ (neben ølr̥), mir. ilur; oln̥̄ „scheune“, air. ithla ithland; oŋə „nagel“, mir. inga, mit einem durch akzentverschiebung veranlassten vokalwechsel.

5. ō.

§ 51. Der buchstabe ō bezeichnet den im deutschen „sohn“ vorliegenden langen geschlossenen vokal (Vietor § 44). Mehrfach erscheint wechsel mit ū, namentlich vor nasalen und liquiden.

§ 52. ō vertritt in den meisten fällen air. langes ō. Beispiele sind: die diminutivendung ‑ōg, air. ‑óc, wie aurdōg „daumen“, æsōg (vgl. II 259, 13) „wiesel“, bænōg (vgl. II 262, 4) „jungfrau“, fisōg „bart“, fŭińšōg „esche“, fȳnlōg „schwalbe“ etc.; „kuh“, air. bó; bōhr̥ „weg“, bōhŕīn „feldweg, gasse“, mir. bóthar; brō „mühlstein“, mir. bró; brōg „schuh“, mir. bróc (aengl. brōc, aisl. brōkr); brōn „kummer“, air. brón; dōĭm „verbrenne“, mir. dóim; fōd „sode“ (fōd mōnə „torfstück“), air. fót; glōr „stimme“, mir. glór; kōŕ „recht“, air. cóir; mōr „gross“, air. mór már; ōl „trinken“, mir. ól; ōstə in cȧx ōstə „gasthaus“, mengl. ooste, afranz. oste; pōg „kuss“, air. póc; pōsə „heiraten“, pōsĭm „heirate, verheirate“, mir. pósad pósaim; rōd „weg“, mir. ród (mengl. rode, aengl. rād); srōn (neben srūn) „nase“, air. srón; tōgĭm „hebe auf“, mir. tócbaim; trōkəŕə „barmherzigkeit“, air. trócaire.

Empfohlene Zitierweise:
Franz Nikolaus Finck: Die araner mundart. N. G. Elwert’sche Verlagsbuchhandlung, Marburg 1899, Seite 28. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_araner_mundart.djvu/44&oldid=- (Version vom 31.7.2018)