Seite:Die araner mundart.djvu/42

Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
– 26 –

„düngerhaufen“ mir. carn (vgl. kornān § 49); krān̄ „baum, mast“, air. crann; l̄āx (neben l̄āhəx) „schmutz, schlamm“, mir. lathach; māl̄ „langsam, spät“, air. mall; māšcŕ̥ „herr“, mir. magisder; rān̄ rān „vers“, air. rann; slām „flocke“, mir. slamm.

§ 44. Das ā der endungen ‑āl und ‑ān vertritt zum teil ein älteres é. In diesen fällen hat es sich aus dem dem ē folgenden gutturalen übergangslaute entwickelt. Beispiele sind: ilān „insel“, mir. ailén; kilān „junger hund“, mir. culén; ḱināl „zucht, art“, ḱināltə „freundlich“, ḱināltəs „freundlichkeit“ (vgl. II 284, 8), air. cenél; mŭināl „hals“, mir. muinél. Vgl. drīm, rīnc, sīvnəx (§ 9), die beispiele der §§ 15, 53 und ȷox, flox (§ 50). In einigen wenigen wörtern erscheint regelmässig ā an stelle eines zu erwartenden ǡ oder ȧ, z. b. in mĭāl̄ „beule“, mir. mell; mĭān „mitte“, air. medon; fylān foilān „möve“, air. foilenn; blān blā „melken“, mir. blegon; spānə „zeigen“, spānĭm „zeige“, mir. taispenim taissfenim (air. asfenim); šl̄āən „torfspaten“, mir. sleg.

3. ą.

§ 45. Der buchstabe ą bezeichnet den dem deutschen a entsprechenden nasalvokal. Dieser laut ist sehr selten und beruht, wo er noch vorkommt, auf dem einfluss eines aspirierten m. Ziemlich regelmässig wird er nur in ąvrəs (neben anvrəs avrəs) „zweifel“, air. amaires, und sąvrə (neben savrə) „sommer“, air. samrad, gebraucht.

4. o.

§ 46. Der buchstabe o bezeichnet den im deutschen „loch“ vorliegenden kurzen offenen vokal (Vietor § 44). Vielfach zeigt sich eine neigung ø statt o zu sprechen. Andrerseits erscheint auch o für ø, jedoch nicht gleich häufig.

§ 47. o entspricht in den meisten fällen einem air. o vor indifferentem konsonanten (vgl. § 98). Beispiele sind: bog „sanft, weich, mild“, air. bocc; bohān (vgl. II 251, 19) „hütte“, mir. bothán; boxt „arm“, air. bocht; bolək „leib“, air. bolc; bon̄ „sohle“ (neben bøn), air. bond; borəb „rauh, unhöflich“, air. borp; brok „dachs“,

Empfohlene Zitierweise:
Franz Nikolaus Finck: Die araner mundart. N. G. Elwert’sche Verlagsbuchhandlung, Marburg 1899, Seite 26. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_araner_mundart.djvu/42&oldid=- (Version vom 31.7.2018)