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Erster abschnitt.
Die einzelnen sprachlaute.

Erstes kapitel.
Die vokale.
A) Silben mit zweigipfliger exspiration.

§ 3. Die langen vokale sowie die diphthonge ai und au werden als träger der am meisten hervorgehobenen silbe bei nachdrücklicher rede in einer reihe von wörtern mit zweigipfliger exspiration hervorgebracht. In diesen fällen nehmen die langen vokale beide gipfel in sich auf, während bei den diphthongen der nebengipfel dem zweiten komponenten zufällt. Diese art der silbenbildung scheint mir der zirkumflektierten oder geschleiften betonung der niederrheinischen mundarten am nächsten zu stehn. Das intervall zwischen dem mit dem hauptgipfel verbundenen musikalischen hochton und dem mit dem nebengipfel verbundenen musikalischen tiefton ist jedoch im irischen wahrscheinlich geringer als in den niederrheinischen mundarten.

Vgl. hierzu K. Nörrenberg, Ein niederrheinisches akzentgesetz, Beiträge zur geschichte der deutschen sprache IX 402 ff.; derselbe, Anzeiger für deutsches altertum XII 376 ff.; Diederichs, Unsere selbst- und schmelzlaute (auch die englischen) im neuen lichte, oder dehnung und brechung als solche und letztere als verräterin alltäglicher, vorzeitlicher und vorgeschichtlicher wortwandlungen, Strassburg 1886; Emil Maurmann, Grammatik der mundart von Mühlheim a. d. Ruhr, Leipzig 1878, s. 4 ff.

§ 4. Wörter, bei denen ich zweigipflige betonung festgestellt zu haben glaube, sind:

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Empfohlene Zitierweise:
Franz Nikolaus Finck: Die araner mundart. N. G. Elwert’sche Verlagsbuchhandlung, Marburg 1899, Seite 3. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_araner_mundart.djvu/19&oldid=- (Version vom 20.8.2021)