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mērəxə); mŭȧȷn̥ „morgen“ (gen. sing. mŭȧńə, nom. plur. mŭȧńəxə; vgl. § 153); mŭiŋ́ „mähne“; steŕm̥ „turm“ [sic! „Sturm“].

Eine etwas abweichende, aber doch noch zur einreihung in diese gruppe berechtigende pluralbildung weisen folgende wörter auf: ȷēs „ähre“ (ȷēšŕəxə); kreǵ „fels“ (kreǵŕəxə); cēd „tau“ (cēdrəxə); šḱiln̥ „schilling“ (šḱiləxə).

§ 432. Dem paradigma Id (vgl. 428) folgen kiȷ „anteil“ (das jedoch auch als ei/i- und als guttural-stamm behandelt wird; vgl. §§ 448 und 464); kūŕc „besuch“; kūš „angelegenheit“; šliš „schulterblatt“; ȷiȷ „zitze“ und kaiŕȷ „gewerbe“.

§ 433. Eine grosse zahl von substantiven der ā/a-deklination, deren abwandlung nur durch eine erweiterung durch endungen oder einen konsonantenwechsel zustande kommt, lässt sich keiner der unterabteilungen (Ia. Ib. Ic. Id. §429–432) mit sicherheit zuweisen, da die pluralform ungebräuchlich oder doch mindestens nicht genügend bezeugt ist. Solche wörter sind zunächst alle verbalsubstantiva auf c wie bŭȧnc „schlagen, ziehn etc.“; fešḱń̥c „sehn“; fiəxń̥c „sehn“; fŕȧgŕ̥c „antworten“; felń̥c „leiden“; kanwń̥c „dialektische eigenheit“; kȧnc „unterhaltung“; rińc „anteil“; saltŕ̥c „treten“; srȳfŕ̥c „niesen“; tarń̥c „ziehen“ und tōŕc „geben“; ausserdem folgende: anr̥t „grobe leinwand“; auŕńiš „werkzeug“; æbīȷ „totentuch“; ȧxmŕ̥c „rossigkeit“; æmšŕ̥ „zeit, wetter“; æńŕ̥ „mädchen“; æšcŕ̥ „reise“; ǡgləš „kirche“; bēš „vorliebe“; beŕc „paar“; bŕīȷ „Brigitta“; ȷefŕ̥ „eile“; ȷīŋ́ „keil“; faiȷ (vgl. II 271,22) „geduld“; fāšńiš „nachricht“; fȧrəg „zorn“; fræŋ́ḱ „Frankreich“; gruəg „haupthaar“; īm „butter“; kāc „Katharina“; kāš „käse“; ĺešḱ „faulheit, trägheit“; meŕəǵ „rost“; mēd „grösse, quantität“; mĭaig „molken“; mŭincŕ̥ „angehörige“; øln̄ [sic! øln̥̄] „wolle“, oln̥̄ „scheune“; rəĺī́ḱ „kirchhof“; sainc „habsucht“; spōŕc „öffentliches vergnügen“; šḱŕīvń̥ „schrift“; tøŕc „umfang“; tūŕəšḱ „auskunft“; tūŕm̥ „überzeugung“; ȳš „alter“.

§ 434. Dem paradigma IIa (s. § 428) folgen: bȧx „biene“ (gen. sing. behə); bŕiər „wort“ (gen. sing. bŕīŕə, nom. plur. bŕīrə; ḱŕīər [sic! ḱŕiər] „sieb“ (gen. sing. ḱŕīŕə, nom. plur. ḱŕīrə); ȷox „trank“ (gen. sing. ȷī); klox „stein“ (gen. sing. klehə kløhə), kos „fuss“ (gen. sing. køšə); ḱȧrk „henne“ (gen. sing. ḱiŕḱə);

Empfohlene Zitierweise:
Franz Nikolaus Finck: Die araner mundart. N. G. Elwert’sche Verlagsbuchhandlung, Marburg 1899, Seite 169. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_araner_mundart.djvu/185&oldid=- (Version vom 16.9.2024)