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§ 216. In allen § 215 erwähnten fällen vertritt der buchstabe x ein sonst gebrauchtes k. Beispiele hierfür sind: mə xāŕȷə! „meine freunde“ zu kāŕȷə, plur. von karəȷ; ǵȧŋl̥ də xarəwátə! „Binde deine kravatte!“ zu karəvátə;[1] ə xiȷ ĺaurə „seine bücher“ zu kiȷ; tā n kat fȳ xatəxəs „Die katze ist heiss“ zu katəxəs; wil ēn xasīȷ agəd? „Hast du dich über irgend etwas zu beklagen?“ zu kasīȷ; cŕī ō xlog „drei uhr“ zu klog; dūn xnoxūŕ „Connor’s fort“ zu knoxūŕ; eŕ wār ə xriḱ „auf der spitze des hügels“ zu krok; tā mē gøl ə xol̄ə „Ich gehe schlafen“ zu kol̄ə; ə ʒynə xōŕ! „Mein herr!“ zu kōŕ; ə væn xōŕ! „Meine dame!“ zu kōŕ; ńīl ēn xūsī ān̄ „Es ist kein grund dazu vorhanden“ zu kūsī; ńī xȧhĭm šūkrə ə xør ə bi „Ich esse niemals zucker“ [xȧhĭm aus kȧhĭm und xør aus kør]; xȧ šē n ĺīrōȷ agm̥ „Er warf mir den fussball zu“ [ zu kȧhĭm]; əs bĭøg n̥ xanwn̥c, tā ort „Du hast wenig fremdartiges in der aussprache“ [xanwn̥c aus kanwn̥c]; ə xišlə mə xrī! „Mein herzchen! Mein liebchen!“ zu kišlə und krī.

6. h.

§ 217. Der buchstabe h bezeichnet wie das deutsche h einen der klangfarbe des folgenden vokals sich anpassenden stimmlosen hauchlaut.

§ 218. Wortinlautendes h, das bei flüchtiger aussprache oft ganz schwindet, ist meist die unveränderte fortsetzung des im air., mir. und nir. durch th dargestellten lautes, der aus einem t mit vorausgehendem vokal entstanden ist. Beispiele hierfür sind: æhəš „tadelsucht“, mir. athis; æhńə „brennendes material“, mir. aithinne; æhŕ̥ „vater“, air. athir; bȧhə „leben“, air. bethu; bohān „hütte“, mir. bothán; bōhr̥ „weg“, mir. bóthar; brāhr̥ „klosterbruder“, air. bráthir; flæhəš „himmlisches reich“, mir. flaithius; īhə „essen“, mir. ithe; īhŕ̥ „ackerfeld“, mir. ithir; kahə „schlacht“, air. cath; kahŕ̥ „stadt“, air. cathir; kahŕ̥ „stuhl“, mir. catháir, lat. cathedra; kȧhĭm „verzehre, geniesse etc.“, air. caithim; kruhīm „erschaffe“, mir. crathaigim zu air. cruth; ḱȧhŕ̥ „vier“, air. cethir; ĺȧhn̥ „breit“, air. lethan; ĺȧhr̥ „leder“, mir. lethar; ĺehəd „breite“, air. lethed; māhŕ̥ „mutter“, air. máthir; mehl̥ „abteilung feldarbeiter“, mir. methel; sāhə „stossen“, mir.

  1. Sic; karəwátə
Empfohlene Zitierweise:
Franz Nikolaus Finck: Die araner mundart. N. G. Elwert’sche Verlagsbuchhandlung, Marburg 1899, Seite 84. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_araner_mundart.djvu/100&oldid=- (Version vom 31.7.2018)