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nepotibus meis, filijs prefati quondam ser Bartholomei olim fratris mei, equaliter et equis portionibus inter eos etc.

Hieraus geht hervor, daß Palma vecchio nicht verheirathet war und also keine ehelichen Kinder haben konnte.

Unter den etwa 40 in seinem Atelier gefundenen unvollendeten Bildern (viele davon kaum entworfen) finden wir auch: retrato de messer Francesco Querini, welches wahrscheinlich identisch mit dem leider sehr übermalten männlichen Bildniß, welches in der Sammlung Querini Stampalia in Venedig aufgestellt ist. Die Querini’s waren Protectoren des Palma.

Ein anderes, halbvollendet, in Palma’s Atelier vorgefundenes Porträt, ist folgendermaßen im Inventar seines Nachlasses beschrieben:

Qudro de una donna retrata con fornimenti de nogera, le qual depenture, e scorzade e descolade con maneghe (Aermel) de razo zalo (gelb) de circa bi I.

Dieses Bildniß dürfte das köstliche, weibliche Porträt sein, das in der ebengenanten Sammlung Querini zu sehen ist.

Aus dem Eingang des Testamentes scheint hervorzugehen, daß Palma lange Jahre, vielleicht schon seit 1525 kränkelte, wahrscheinlich war Schwindsucht sein Leiden. Sein großes Altarbild, die Anbetung der hl. drei Könige in der Breragalerie No. 134 wurde, wohl in Folge dessen, zum großen Theil von einem Schüler oder Gehilfen ausgeführt.

Zu S. 29. Dieser Johannes der Täufer dürfte zu dem Triptychon gehören, dessen das nach dem Tode des Palma abgenommene Inventar seines Nachlasses erwähnt als „paletta in tre pezi del tajapiera de San Zuane Evangelista, zoè suso, un pezo ghe se san Zuan Baptista, et un altro San Roccho e un altro Sebastian fenidi (vollendet). Racc. veneta, dispensa II. Tomo I, Serie I. S. 78.



Empfohlene Zitierweise:
Giovanni Morelli (Pseudonym Ivan Lermolieff): Die Werke italienischer Meister in den Galerien von München, Dresden und Berlin. Verlag von E. A. Seemann, Leipzig 1880, Seite 61. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Werke_italienischer_Meister_(Morelli).pdf/80&oldid=- (Version vom 31.7.2018)