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fort, einfach verschwunden. Und als man daran dachte, die Augen zu erheben, war der Ball auch nicht einmal mehr im Aether zu erblicken.

Das Weltallschiff war eben nicht aufgestiegen, sondern mit einer Geschwindigkeit von ziemlich fünf Meilen in der Sekunde von der Erde abgeschleudert worden, und da gab es denn natürlich kein Nachsehen!




Im Inneren.

Fünf Meilen in der Sekunde, das ist eine gewaltige, überhaupt ganz unbegreifliche Geschwindigkeit, da mußte es den Weltallschiffern wohl schwindlig werden! Aber verspüren wir denn etwas davon, daß wir auf der Erde mit einer nur wenig geringeren Schnelligkeit durch das Weltall sausen? Oder merken wir es etwa, daß wir manchmal mit den Füßen am Erdball kleben und mit dem Kopfe nach unten in den Weltenraum hineinbaumeln? Im Weltenraume giebt es eben kein unten und oben, diese Begriffe machen wir uns nur in unserer Einbildung.

So wußte der gewöhnliche Arbeiter in dem Schiffe auch nicht mehr, was unten und was oben war, er stand eben aufrecht, wie er sonst auf der Erde zu stehen meinte, denn für dieses stabile Gleichgewicht sorgte die ganze Anziehungskraft der Almitwände, und ebensowenig war etwas von der enormen Geschwindigkeit zu bemerken.

Ueberall waren, den Bollaugen eines Schiffes entsprechend, Gucklöcher angebracht, jedoch bestanden diese nicht aus Glas, sondern aus einer anderen durchsichtigen Masse, die jedem Drucke widerstand, außerdem konnten noch Almitplatten über wirkliche, große Fenster zurückgeschoben werden.

Von diesen Fenstern aus hätten die Wunder des Weltalls betrachtet werden können – wenn es nämlich solche für den zu sehen gegeben hätten, der Wunder erwartete.

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Robert Kraft: Die Weltallschiffer. H. G. Münchmeyer, Dresden (1901), Seite 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Weltallschiffer.pdf/9&oldid=- (Version vom 31.7.2018)