Seite:Die Uhrenanlage der Hauptstation fuer Erdbebenforschung am physikalischen Staatslaboratorium zu Hamburg.pdf/13

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Aus der Tabelle der Stromschaltungen der Kontaktuhren Nr. 1 und 2 für Synchronisation sowie für chronographische Vergleichung sind die Hebelstellungen der Umschalter zu ersehen, welche erforderlich sind, um die in der zweiten und dritten Rubrik der Tabelle verzeichneten Stromschaltungen der Uhren auszuführen.


Die Genauigkeit des Ganges der Uhren.

Bezüglich der Uhren sei noch erwähnt, daß der Gang derselben bisher andauernd ein sehr befriedigender war.

Von der im Schaltungsnetz vorgesehenen Möglichkeit, die Uhren II und III durch die Uhr I zu synchronisieren, wurde bisher kein Gebrauch gemacht; die Uhr II ging vielmehr selbständig und sie synchronisierte die Uhr III.

Die Uhren I und II werden monatlich mehrmals chronographisch sowohl unter sich als auch mit der Normaluhr der Sternwarte verglichen, welche zu diesem Zweck auf den Chronographen der Station geschaltet wird.

Die Uhr II wurde mit Hilfe der Zulagegewichte auf einen sehr kleinen Gang gebracht; auch wird sie mit diesen Gewichtchen wieder eingestellt, so oft ihre Standkorrektion den Betrag von ein paar Sekunden überschreitet.

Bei der Uhr I wird diese Regulierung und Einstellung, wie weiter oben angegeben, mit Hilfe der Luftpumpe ausgeführt.

Die letztmalige Einstellung der Uhr I fand vom 20. bis 22. Dezember statt, wobei sie durch Evakuieren von Luft um 1.98 Sekunden vorgestellt wurde. Seit dieser Zeit ist an der Uhr nichts mehr geändert worden.

Aus umstehender Tabelle ist zu ersehen, wie der Gang der Uhr in der Zeit vom 22. Dezember 1905 bis 9. November 1906 war.

Spalte 2 der Tabelle enthält die am Chronographenstreifband abgelesenen Korrektionen der Uhr I gegen die Uhr der Sternwarte und Spalte 3 die von der Sternwarte mitgeteilten Korrektionen der Sternwarteuhr gegen M. E. Z. Hieraus ergeben sich die in Spalte 4 aufgeführten Korrektionen der Uhr I gegen M. E. Z. und aus diesen die täglichen Gänge in Spalte 5.

Der hieraus für die ganze Gangperiode berechnete mittlere tägliche Gang beträgt nur 0.01 Sekunden, was als Beweis dafür angesehen werden darf, wie genau man die Uhr mit Hilfe der Luftpumpe regulieren kann.

In den ersten fünf Monaten, nämlich vom 22. Dezember 1905 bis zum 19. Mai 1906, war die Gangkorrektion stets weniger als eine Sekunde (0.18 bis 0.97 Sekunden); sie erreichte ihren Maximalwert mit 1.77 Sekunden am 1. August und ging gegen Schluß der Gangperiode (9. November) wieder zurück bis auf den Betrag von 0.62 Sekunden.

Spalte 6 der Tabelle enthält die täglichen Gangvariationen, deren Mittelwert 0.028 Sekunden beträgt.