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nahmen. Doch diesen mußte Richard schon mehr als Jäger nachstellen, und da nach einigen Regenperioden auch die Patronen zu versagen begannen, war er auf den Ertrag von Pfeil und Bogen angewiesen.

Die Angelhaken verloren sich nach und nach, Nägel, soweit sie nicht verrostet waren, ließen sich doch schlecht dazu verwenden, und so begann Richard auch die Fische mit Pfeilen zu schießen. Der Fluß wimmelte von ihnen, und zwar befanden sich darunter recht große. Auch etwas anderes fiel ihm auf. Früher, wenn er mit dem Schmetterlingsnetz botanisieren ging, war es immer für ihn ein Triumph gewesen, einen Salamander mit nach Hause zu bringen. Jetzt waren Salamander keine Seltenheit mehr, und sie erreichten eine außergewöhnliche Größe, ebenso wie die Frösche, die des Nachts ein mächtiges Gebrüll anstimmten. Das heiße Klima schien ihnen gut zu bekommen.

Dann erschrak Richard einmal vor einer ungeheueren Schlange. Wenigstens im ersten Augenblick kam sie ihm ungeheuerlich vor. Doch als er sie durch einen glücklichen Steinwurf tötete, erkannte er in ihr nur eine harmlose Ringelnatter, die allerdings die ansehnliche Länge von mehr als einem Meter erreicht hatte. Leider war er bald darauf gezwungen, auch eine Kreuzotter zu töten, die ihm ebenfalls recht groß vorkam.




Wieder in der Stadt.

Richard führt einen Kalender, und dieser sagte ihm, daß er nun schon ein Jahr in der Mühle gehaust hatte. Er dachte jetzt daran, doch einmal nach der Stadt zu gehen. Erstens wollte er seine Gefährten wieder aufsuchen, und dann fehlte ihm auch Verschiedenes, was er sich aus der Stadt zu holen beabsichtigte, so zum Beispiel war ihm die Seife ausgegangen.

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Robert Kraft: Die Totenstadt. H. G. Münchmeyer, Dresden (1901), Seite 16. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Totenstadt.pdf/18&oldid=- (Version vom 31.7.2018)