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in Form einer Münzkonvention zwischen Rom und den autonomen Gemeinden bestanden haben, die für die Hauptstadt selbst und die ihr angeschlossenen Gemeinden durch Volksbeschluss Rechtskraft erlangte. Die wesentlichste Bestimmung der Convention scheint die gleiche Umlaufsfähigkeit sämtlichen von den beiden römischen Münzstätten einerseits, andererseits von den Münzstätten der autonomen Gemeinden ausgegebenen Schwergeldes im gemeinsamen Gebiete zum Gegenstande gehabt zu haben. Nur so erklärt es sich, dass das Schwergeld der Hauptstadt, der capuanischen Offizin und der latinischen Einzelgemeinden im mittelitalischen Gebiet, einschliesslich des früh romanisirten Südetruriens, allenthalben vermischt in den Funden vorkommt. Ausserdem hat die Konvention, wie sich später zeigen wird, gewisse Rechtsvorbehalte für Rom festgesetzt. Das etruskische, umbrische und transapenninische Schwergeld hingegen als ausserhalb der Konvention stehend erscheint von dem mittelitalischen Verkehr ausgeschlossen und auf seine Ursprungsgebiete beschränkt. Allerdings wurde das Eindringen dieser fremden Sorten nach Latium auch schon durch ihren abweichenden Fuss verhindert; wohingegen die römisch-latinischen Münzen als dem stärkeren Machtfaktor angehörig vielfach auch in die stammfremden Gebiete eindringen und in Milteletrurien, Südumbrien, in Apulien und im Picenum nicht selten anzutreffen sind.

Da nun im Weiteren vielfach von den auf römische Anordnung in Capua hergestellten aufschriftlosen Reihen die Rede sein wird, so empfiehlt es sich in Rücksicht auf die mit dem Stoffe weniger vertrauten Leser zunächst eine Übersicht dieser Reihen im Anschluss an die Typen ihrer Asse zu geben:

A. Die Reihen leichten Gewichts (Pfund von 273 g):

  1. die latinische Radserie, Romakopf auf Tressis, Dupondius, As; Rad auf den Rückseiten aller Nominale bis zum Sextans (die Unze fehlt);
  2. Reihe des Romakopfes auf Vs. und Rs. und zwar
    1. ohne Beizeichen (As bis Halbunze),
    2. mit Beizeichen Keule auf Vs. und Rs. (As bis Unze),
  3. die leichte Janus- und Mercurreihe mit Beizeichen Sichel auf Rs. (As bis Unze).
  4. die leichte Apolloserie mit Beizeichen Weinblatt auf Vs. und Rs. (As bis Unze?).

B. Die Reihen schweren Gewichts:

  1. die schwere Apolloserie ohne Beizeichen, nach der italischen Mine von 341 gr (As bis Unze),
  2. die schwere Janus- und Mercurreihe ohne Beizeichen, nach dem Pfunde von 327 gr (As bis Halbunze).

Empfohlene Zitierweise:
Ernst Justus Haeberlin: Zum Corpus numorum aeris gravis. Verlag der „Berliner Münzblätter“, Berlin 1905, Seite 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Systematik_des_%C3%A4ltesten_R%C3%B6mischen_M%C3%BCnzwesen.djvu/25&oldid=- (Version vom 31.7.2018)