Seite:Die Relativitätstheorie der Physik.djvu/54

Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.

des Eindringens mangelt, dass man also auch im Experimentieren des Guten zuviel tun kann. Erst eine Vereinigung von Experiment und Theorie, wie sie die Geschichte der Wissenschaft zeigt, gewährleistet die grössten und nachhaltigsten Unterrichtserfolge und macht den Blick weit und frei.

40. Für diejenigen, die vorwiegend aus erkenntnistheoretischen Interessen sich mit der Relativitätstheorie beschäftigen wollen, mögen endlich noch einige Literaturangaben folgen.

Für die Aufhebung des Gegensatzes zwischen den optischen und den taktilokinaesthetischen Qualitäten oder für die Beseitigung der Vorstellung einer materiellen Substanz kommt namentlich in Betracht:

Berkeley, Drei Dialoge zwischen Hylas und Philonous. Deutsch von Raoul Richter. Leipzig 1901.

Für die Aufhebung des Substanzbegriffes überhaupt:

Hume, Traktat über die menschliche Natur, I. Teil: Ueber den Verstand. Ausgabe von Th. Lipps, womöglich die erste Auflage. Hamburg und Leipzig 1895.

An dieser Stelle darf wohl auch noch einmal hingewiesen werden auf:

Petzoldt, Das Weltproblem vom Standpunkte des relativistischen Positivismus aus. 2. Aufl. Leipzig 1912.

Den alten physikalischen Massenbegriff beseitigt:

Mach, Die Mechanik, in ihrer Entwicklung historisch-kritisch dargestellt, 7. Auflage, Leipzig 1912.

Hierin auch die Machsche Relativitätstheorie bei der Behandlung Newtons. Es kommen vor allem vom zweiten Kapitel die Abschnitte 3 bis 10 in Betracht (S. 188—271).

Die drastischste Aufhebung der alten Vorstellungen von der absoluten Bewegung bei:

W. Hofmann, Bewegung und Trägheit. Wien und Leipzig 1904 (Automobil-Beispiel).

Gute Dienste kann auch leisten:

L. Lange, Die geschichtliche Entwicklung des Bewegungsbegriffs und ihr voraussichtliche Endergebnis. Leipzig 1886.

Weitere Kritik und Analyse bei:

Petzoldt, Die Gebiete der absoluten und der relativen Bewegung. Ostwalds Annalen der Naturphilosophie 7, 1908.

Zur Einführung in die elektrodynamische Relativitätstheorie sind gut geeignet:

La Rosa, Der Aether, Geschichte einer Hypothese. Deutsch von Muth. Leipzig 1912 (s. o. S. 31, Anm.).

Berg, Das Relativitätsprinzip der Elektrodynamik. Göttingen 1910. Die erkenntnistheoretischen Bemerkungen darin sind freilich vom absolutistischen Standpunkt aus gemacht.

E. Cohn, Physikalisches über Raum und Zeit. Leipzig 1911 (s. o. S.)

Langevin, L'évolution de l'espace et du temps, und: Le temps, l’espace et la causalité (s. o. S. 30, Anm.).

Empfohlene Zitierweise:
Joseph Petzoldt: Die Relativitätstheorie der Physik. , Berlin 1914, Seite 54. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Relativit%C3%A4tstheorie_der_Physik.djvu/54&oldid=- (Version vom 9.6.2024)