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ein altes, schadhaftes Gebäude nicht gerade zu abzubrechen wagt, sondern es allmälich, Teil für Teil, ausbessert und verschönert; die alten Riegel und Steine herausnimmt, und neue einschiebt, und mit seiner Arbeit so lange fortfährt, bis nur das Gute und Dauerhafte des alten Gebäudes noch übrig ist, und das andre erneuert und verschönert von seiner Hand dasteht.“

„Sehr wichtig, sagte Atabu, indeß sind wir keine Liebhaber von Gleichnißen, und auch gar nicht an sie gewöhnt: denn in unserm Planeten erscheint die Wahrheit immer nakt und blos, und ohne Hülle, und uns ist, gottlob! noch kein Gesez gegeben, das uns hinderte, sie laut zu predigen; sollten wir auch durch sie alle Tempel erschüttern, und alle Kronen wanken machen. Bei uns gilt der Grundsaz: was die Stimme der Wahrheit nicht ertragen kann, gehe zu Trümmern! Bei euch aber scheint man den Grundsaz umzukehren: was unserm Intereße gefährlich wird, werde unterdrückt, wenn auch gleich die heiligsten Rechte der

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Pahl: Die Philosophen aus dem Uranus. [Andrä], Konstantinopel [i.e. Leipzig] 1796, Seite 63. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Philosophen_aus_dem_Uranus.djvu/63&oldid=- (Version vom 31.7.2018)