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der Vernunft nicht aushält; und wir haben durch tieferes Studium der alten Sprachen und der Geschichte, hinreichende Beweise dafür aufgefunden, daß das reine Christentum keinen Saz aufstelle, der der richtig gebildeten Vernunft zum Anstos gereichen könnte. Wir haben das Wesentliche vom Ausserwesentlichen gesondert; wir haben die Freiheit des einzelnen Menschen in Ansehung der Entwicklung seiner religiösen Begriffe gegen alle Antastungen gesichert; wir haben den einzig wahren Zwek aller Gottesverehrung auf gefunden; und unsre Religion ist die reinste Religion der Vernunft, beruhend auf dem gemeinfaßlichen, unerschütterlichen und fruchtbaren Postulat: Strebe aus dankbarer Liebe gegen Gott nach immer grösrer moralischer Vollkommenheit, dann wirst du in dieser und in der künftigen Periode deines Daseyns, an wahrer Glükseligkeit immer wachsen! –“

Wir waren ganz entzükt, über diesen glüklichen Umschwung, den die religiösen Vorstellungen

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Pahl: Die Philosophen aus dem Uranus. [Andrä], Konstantinopel [i.e. Leipzig] 1796, Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Philosophen_aus_dem_Uranus.djvu/59&oldid=- (Version vom 31.7.2018)