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begnügte sich nicht Jesu Aussprüche willkürlich zu erklären, und durch selbsterfundene Zusäze zu erweitern, sondern man drang diese Erklärungen und Zusäze auch andern als notwendige Glaubenswahrheiten auf, und verfolgte so gar diejenigen mit Feuer und Schwerdt, die sich gegen diese empörende Tyranney auflehnten. Je mehr die Kirche Ruhe vor äusern Feinden erhielt, je mehr nahmen diese Entstellungen ihrer Lehre, überhand. Es vereinigte sich mit der falschen Philosophie des Zeitalters noch das Interesse der Priester, die sich all’, nämlich zu weltlichen Herren aufwarfen, sich die unumschränkteste Obergewalt über Gewissen und Ueberzeugung anmaßten, und sich von dem Muster ihres Meisters so weit entfernten, daß auch nicht mehr ein Schatten desselben unter ihnen übrig blieb. Die von ihnen gebildete Religion, war nichts weniger mehr als Religion Christi, sondern vielmehr ein drükendes Joch für die Menschheit, ein Zaum für die Vernunft, ein Pfuhl für die Lasterhaften, und ein Werkzeug des Eigennuzes. Man fieng

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Johann Gottfried Pahl: Die Philosophen aus dem Uranus. [Andrä], Konstantinopel [i.e. Leipzig] 1796, Seite 55. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Philosophen_aus_dem_Uranus.djvu/55&oldid=- (Version vom 31.7.2018)