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in dem mittelmäsigsten Kopfe, zuerst die Idee von reiner Sittlichkeit als einziger Bedingung aller wahren Vollkommenheit und Glückseligkeit, erwachen; allein diese Idee schien unserm Priester ganz fremde, und er verbreitete sich mit groser Weitläufigkeit über andere, von der Hauptsache zum Teil ganz unabhängige Vorstellungen, während er diese nur mit zweyen Worten flüchtig berührte. Zuweilen schien im Strome der Gedanken jene richtige Idee sich mit einzumischen; aber er sprang jedesmal so gleich wieder von ihr ab, und es hatte das Ansehen, als wenn er sich geflissentlich bestrebte, ihr auszuweichen. Dagegen aber war er unerschöpflich, wenn er auf gewisse rohe, sinnliche Begriffe kam, die er auf alle Seiten wendete und drehte, und mit denen er sich besonders wol zu gefallen schien. So konnte er z. B. nicht häßliche Bilder genug finden, um das moralische Verderben der Menschen so grell als möglich abzumahlen. Er fiel hier in die grösten Uebertreibungen, die einen gänzlichen Mangel psychologischer Kenntniße

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Pahl: Die Philosophen aus dem Uranus. [Andrä], Konstantinopel [i.e. Leipzig] 1796, Seite 44. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Philosophen_aus_dem_Uranus.djvu/44&oldid=- (Version vom 31.7.2018)