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werden wir allmälich vollends gar ausmerzen.“

Wir Deutschen haben seit 50 Jahren eine ungeheure Strecke auf dem Wege der Kultur zurüke gelegt. Unsre Geistes-Produkte vor dieser Periode waren beynahe durchgehends schwache Versuche eines Knaben, der seine Kraft mit der Stärke eines Riesen mißt. Aber nun haben wir das Mannesalter erreicht, und stehen kühn jeder Nation der Erde zur Seite. Man besorgt hie und da, daß wir mit schnellen Schritten dem Greisen-Alter entgegen eilen, in dem sich die Kräfte verlieren, kindische Schwäche zurückkehrt, und Geist und Körper allmälich ob ihren Geschäften erliegen. Ich halte aber diese Besorgniß noch immer für ungegründet, so lange die Zahl groser, edler, verdienstvoller Männer mehr zu, als abnimmt, und mancher unter unsern Jünglingen das Haupt mit der Kraft unsrer gepriesensten Väter erhebt.“

„Sie sind vielleicht eingenommen gegen uns, weil ein äuserst fataler Zufall

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Pahl: Die Philosophen aus dem Uranus. [Andrä], Konstantinopel [i.e. Leipzig] 1796, Seite 230. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Philosophen_aus_dem_Uranus.djvu/230&oldid=- (Version vom 31.7.2018)