Kaum war diese, mit so viel Würde und Selbstgefühl, und in einem so dreisten, auf die gute Sache trozenden Ton, abgelegte Rede geendigt, als der Sprecher des Raths das Wort ergrif, und den Bürgern im Namen seines Korps rund und frey erklärte, daß dieses nicht einen Zoll breit von seinen Rechten, die ihm teils durch ausdrückliche Geseze, teils durch die Observanz verbürgt seyen, abweichen werde, und das Urteil des höchsten Richters über ihre gegenwärtigen Irrungen erwarten wolle. Die Deputirten traten ab, und gleich am Thore des Rathhauses sasen die beiden Reisefertigen in den Wagen, um die Gerechtigkeit, die sie bisher nicht erlangen konnten, am Throne des ersten Fürsten der Nation, zu suchen.
Wir speißten, als dieß Schauspiel vorüber war, in einer grosen Gesellschaft zu Mittag. Die kühne Erklärung der Bürgerschaft, und ihr entscheidender Schritt, zur Ausgleichung ihres Zerwürfnißes mit dem Magistrate, machte allgemeines Aufsehen, und war allenthalben der Gegenstand einsamer
Johann Gottfried Pahl: Die Philosophen aus dem Uranus. [Andrä], Konstantinopel [i.e. Leipzig] 1796, Seite 208. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Philosophen_aus_dem_Uranus.djvu/208&oldid=- (Version vom 31.7.2018)