Dieser unerwartete Auftritt war der ganzen Gesellschaft ein Räthsel. Der Gastgeber allein äuserte eine Vermutung, die einigen Schein hatte, und dann auch, leider! durch den Erfolg bestätigt wurde. „Dieser Mann, sagte er, ringt und kämpft schon lange, um endlich auch einmal ein Aemtchen zu erringen. Er kam um deßwillen wieder in die Residenz, und fiel, wie es ihm bisher immer gieng, auch dießmal durch. Er ist ein Mann von groser Geschiklichkeit und Uebung in Geschäften, und fühlt seinen Wert und die Ungerechtigkeit seines Schicksals. Wahrscheinlich ist dießmal dieß Gefühl zu stark und zu schmerzhaft geworden, als daß er vermocht hätte, es zu verbeissen. Vielleicht hat er irgend ein dorniges Wort über den Minister gesagt oder geschrieben, und ward dieß vertraten, – nun dann ist dieser unerwartete Auftritt kein Rätsel mehr.“
Dieser Handel, der uns so sehr befremdet, und durch die Vermutung des Gastwirts unsre Aufmerksamkeit noch mehr gespannt hatte, erzählten wir am folgenden Morgen dem Lehnlakai,
Johann Gottfried Pahl: Die Philosophen aus dem Uranus. [Andrä], Konstantinopel [i.e. Leipzig] 1796, Seite 165. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Philosophen_aus_dem_Uranus.djvu/165&oldid=- (Version vom 31.7.2018)