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strengen, auf die Abtödtung sinnlicher Lüste abzwekenden Gesezen unterwerfen, die ihnen ein gewisser Schwärmer vor Jahrhunderten schon in den fernen Wüsten des Morgenlandes gegeben hat.“

Elafu. Und all’ das geschieht zu Gottes Ehre? Ich sehe aber in der That nicht, wie Gott durch die Hinwegwerfung seiner Wohlthaten geehrt werden solle? – Sonderbare Begriffe!

Atabu. Dichte Finsterniß in der Stadt dieses deutschen Bischoffs!

Lehnlakay. Ich glaube nicht an die Heiligkeit der Kapuziner. Denn nach meinen Grundsäzen ist der heiligste derjenige, der für das Wohl des Ganzen am thätigsten ist, und am rechtschaffensten handelt. Aber dieß sind die Grundsäze des grosen Haufens nicht. Das Volk bleibt in seinen Urtheilen meistens nur an der Oberfläche der Dinge hangen, und findet folglich, sehr natürlich, in einem Mann, der freywillig auf diejenigen Freuden Verzicht thut, worein es das höchste Vergnügen sezt, z. B. auf den Genuß der

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Johann Gottfried Pahl: Die Philosophen aus dem Uranus. [Andrä], Konstantinopel [i.e. Leipzig] 1796, Seite 137. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Philosophen_aus_dem_Uranus.djvu/137&oldid=- (Version vom 31.7.2018)