Also, wenn ich fragen darf, wie viel haben Sie Ahnen?
Elafu. Ahnen? – das weiß ich in der That nicht. Doch wird daran eben sehr viel nicht gelegen seyn: Denn mich dünkt, es dürfte ein Mensch wol so viele Ahnen haben, als der andre.
Er. Noch verstehen wir uns nicht! Doch nun – wer war ihr Vater?
Elafu. Mein Vater hatte die Ehre Leib-Kutscher unsres grosen Kalefa zu seyn.
Er. Und der Ihrige? (zu Atabu.)
Atabu. Ein biedrer, braver Bauer, in den Thälern von Schnipipsi.
Elafu. Aber warum fragen Sie so ängstlich genau nach unsrer Herkunft? Ich dächte im Zirkel der Edlen würde immer zuerst gefragt: wer ist er, in der sittlichen Rüksicht? – und dann hintendrein, etwa beiläufig: wer ist sein Vater?
Er. Das mag vielleicht so Sitte auf dem Uranus seyn, nicht aber auf der Erde.
Johann Gottfried Pahl: Die Philosophen aus dem Uranus. [Andrä], Konstantinopel [i.e. Leipzig] 1796, Seite 101. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Philosophen_aus_dem_Uranus.djvu/101&oldid=- (Version vom 31.7.2018)