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Vnd hett wol me denn dreyssig ior
     auch latin gelernet vor
Vnd doch nie mer begryffen kynnen
     denn ia von dummen synnen
Wenn er schon gantz nüten kan
     noch dennocht sitz er oben dran
     vnd hatt ein sammot schuben an
Nun clag ich ietz vom leyen stadt
     der mir myn essel verwenet hatt
Vnd in so erlich vff erzogen
     das er myn stall duß ist geflogen
Das hat auch thon die geistlicheyt
     die im an datten münchisch kleyt
     das noch hüt myn essel dreyt
Jo ist es wor wie man mir seyt
     denn ich hab syn keyn wyssenheit
So bald ich aber in verlor
     vnd suocht in lange zyten vor
Zuo eim worseger weiß man mich
     der selb sagt mir das sicherlich
Wie das mein esel wer so werdt
     von iedermann vff gantzer erdt
Das es mich groeßlich wunder nam
     wie er zuo solchen eren kam
Für wor ich gyn im wol der eren
     für fürsten graffen vnd den herren
Für aller geistlicheit prelaten
     wie wol sie mich nie darumb batten


Empfohlene Zitierweise:
Thomas Murner: Die Mülle von Schwyndelszheym vnd Gredt Müllerin Jarzeit. Straßburg 1515, Blatt 35v. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_M%C3%BClle_von_Schwyndelszheym.djvu/70&oldid=- (Version vom 31.7.2018)