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Ich wolt dir bald das han gesagt
     was sie kan die rayne magt
Gredt müllerin kundt beym buolen ligen
     vnd dich lon vff der gassen schryen
Wenn du wenst du syest allein
     so hat sie in dem bett noch ein
Sie kan dich lernen hechlen lecken
     vnd lassen wüetten wie ein gecken
Sie kan dich singen lassen pfiffen
     vnd sie dir nach dem seckel greiffen
Sie kan dich lernen hefftig schwitzen
     von dem schne als von der hitzen
     wenn sie ruowet so muostu blitzen
Sie kan mit falscheit dich ergetzen
     Ein schühebutzen in das fenster setzen
Wenn du wenest sie lyg selb do
     so ists ein butz gemacht vß stro
Sie kan zuo nacht dich machen lauffen
     vnd vmb ein krantz ein schuben kauffen
Sie kan dich bey der nasen fieren
     das buoler mueßly zamen rieren
Sie kan dich zuo eim narren machen
     vnd wenn du waynst so kan sie lachen
Sie kan dich gantz vnd gar verarmen
     vnd thuost sie dennocht nüt erbarmen
Wiltu kein pfennig fallen lassen
     verspotten kan sie dich vnd hassen
Sie kan dich lassen sein ein tropffen


Empfohlene Zitierweise:
Thomas Murner: Die Mülle von Schwyndelszheym vnd Gredt Müllerin Jarzeit. Straßburg 1515, Blatt 6v. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_M%C3%BClle_von_Schwyndelszheym.djvu/12&oldid=- (Version vom 31.7.2018)