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Gefeßlet hatte manchen mann
     dann lechlet sie in fründtlich an
Das einer maynt es sey schon gthan
     Sie woel in für ein bulen han
Dann kundt sie erst den blinden fieren
     vnd war sie wolt do hyn regieren
Denn sie im gantz vnd gar gefalt
     Nun hoer zuo wie er es heimlich halt
Er dingt im ettwa zwentzig schuoler
     der selb heimlich verschwigent buoler
Die singendt ir denn vor dem hauß
     das boerendt die dynn vnd auch duß
Im hauß macht er ir vngemach
     so der ee mann merckt die sach
Vnd das hoert all nachpurschafft
     das yede zuo dem fenster gafft
Vnd sehendt das die selbig sey
     die so still treybt buolery
Also halt er sein heimlicheyt
     das nyemans denn ein yeder seyt
Wie kan der selb sein buolen schwigen
     der das laßt vff der fidel gigen
Mit trummetten vnd mit singen
     das durch die gantze statt muoß klingen
Der nar würdt also gar verblendt
     das er sich selb vnd sie auch schendt
So rüefft er dann was kan die schon
     hettstu die frag an mich gethon


Empfohlene Zitierweise:
Thomas Murner: Die Mülle von Schwyndelszheym vnd Gredt Müllerin Jarzeit. Straßburg 1515, Blatt 6r. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_M%C3%BClle_von_Schwyndelszheym.djvu/11&oldid=- (Version vom 31.7.2018)