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mehr kaukasischen Schnitt, – der Körper selbst war symmetrisch, nur die Arme etwas zu lang. – Diese Zwerge, Männer von durchschnittlich 1,10 Meter Größe, waren mit Fellschurzen, Affenfellen, Wollschurzen, einige auch nur mit Bastschurzen bekleidet. Sie saßen wie ein Kreis sonderbarer Phantasiepuppen reglos da, ihre Augen hingen nur an Lylians umwölktem sorgenvollen Gesicht.

Daß ich bei diesem Anblick stutzte und im ersten Moment mehr als betroffen war, konnte Lylian kaum entgehen. Sie winkte mir müde zu und deutete auf den leeren zweiten Sessel.

„Es sind Doko-Leute, Abelsen … meine Getreuen …“

Das besagte für mich nichts. Meine Kenntnis über afrikanische Zwergvölker war gering, ich kannte nur die Akka-Zwerge durch die Schriften des deutschen Forschers Schweinfurth, der, von der Welt vergessen, irgendwo in Berlin jetzt lebt.[* 1] – Lylian hat mir bei anderer Gelegenheit sehr interessante Angaben über die Zwergrassen liefern können, die ich hier nicht übergehen möchte.

Die Zwergvölker Afrikas sind erst nach dem Jahre 1840, im Grunde erst am Ende des vorigen Jahrhunderts durch verschiedene Forschungsreisende besucht und untersucht worden. Bis dahin liefen

  1. Anmerkung des Verlages: Schweinfurth ist im August 1925 in Berlin-Schöneberg verstorben.
Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Die Herrin der Unterwelt. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 147. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Herrin_der_Unterwelt.pdf/148&oldid=- (Version vom 31.7.2018)