Er schämte sich seiner Ohnmacht.
Ich sah seine Krieger, halb verhungert wie er, ich sah die armen Dromedare, alle Rippen waren zu zählen.
Und da … beging ich eben den groben Fehler, da regte sich das Mitleid in mir, – ich war gekommen, ihn grob anzublasen, und ich war doch nur weichherziger Diplomat.
Wir saßen im Zelt … Voller Gier nahm Gabara die Zigarre an … Ich nannte ihm die Bedingungen Lylian Gardens, er nickte nur …
Er versprach alles.
Und … hielt nachher nur das, was in seine Pläne hineinpaßte, uns in Sicherheit zu wiegen.
Mit Sonnenuntergang verließ er mit den Seinen die Berge und stieg in die Steppen hinab …
Hinter ihm her waren flinke Späher. Das wußte er …
Nach drei Tagen kehrten die Späher zurück und meldeten, Gabara sei zweifellos ohne Nebenabsichten immer nach Süden davongezogen … – –
Heute?!
– Er ist wieder da …
Deshalb lehnte ich es ab, mit Mary auszureiten …
Lylian weiß es: Wir sind eingekreist, Gabara ist mit mindestens achthundert Kriegern zurückgekehrt, – die Festung wird belagert, und ich würde niemandem raten, in den Kanon hinabzusteigen …
Max Schraut: Die Herrin der Unterwelt. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 142. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Herrin_der_Unterwelt.pdf/143&oldid=- (Version vom 31.7.2018)