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Vincent, der Doktor „mit Fett“, hatte nicht zu viel gesagt: Dieses Bergpanorama war einzig in seiner Art!


8. Kapitel.
Die Herrin des Berges.

Dann tauchte die Sonne empor, der Dunst des fernen Steppenrandes verschwand, und mit einem Schlage war das Bild klar und scharf wie eine vorzügliche farbige Photographie.

Die Einzelheiten, die der staunende gierige Blick aufsog, bedrückten die Seele.

In den Schlünden rings um den Berg lauerten finstere Dschungel, blinkten trübe Sümpfe, kroch Getier umher, lagen faule Baumriesen, überwuchert von den bunten grünen zähen Blutsaugern, den Aaspflanzen. Tiefgrüne Moospolster machten Felsen und Steine zu welligen Teppichen, – ein Nashorn trat aus einem Dickicht hervor und wanderte gemächlich gen Süden, wo diese Festungsgräben vielleicht einen Ausgang hatten. Ich wußte es nicht, die Südseite des Berges war mir fremd.

Fennek, an mich geschmiegt, zitterte leicht, seine Ohren lagen nach hinten. Er hatte Furcht. – Der Morgenwind strich von Osten herüber, und in den Granitwänden dort mit den Vorsprüngen und Löchern und grünen Flecken auf schmalen Terrassen

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Die Herrin der Unterwelt. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 106. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Herrin_der_Unterwelt.pdf/107&oldid=- (Version vom 31.7.2018)