aber heute danke ich meinem Schöpfer dafür. Ein anderes aber ging so:
O wie lasziv dein Mund ist, mein Idol!
Wenn rotgelbe Rosen aus Fleisch wären: so,
So wären rotgelbe Rosen, – aber dann
Würden alle Rosen des Gartens welken wollen,
Die Welt
Wäre rosenlos.
(Bei dieser Stelle bekam ich einen epileptischen Anfall, schlug mit Händen und Füßen um mich und versetzte auf diese sehr empfehlenswerte Manier meinem Freunde eine gute Tracht Prügel.)
Deine Kritik ist schlagend, bemerkte Emil, als mein Anfall vorüber war, und so will ich nun in Prosa reden. – Also, dieses unvergleichliche Wesen saß neben mir in einem Kolleg über die menschliche Behaarung, und mir war es vom Schicksal bestimmt, ihm fortwährend große anthropologische Bilderbogen zuzuschieben, mit denen dieser unglaubliche Wollbart von Professor seine scheußliche Wissenschaft in Farbendruck illustrierte. Schamhaft,
Otto Julius Bierbaum: Die Haare der heiligen Fringilla. München: Albert Langen, 1904, Seite 95. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Haare_der_heiligen_Fringilla.djvu/095&oldid=- (Version vom 31.7.2018)