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Emil! sprach ich, das hätte ich nicht von dir gedacht. Du schwelgst geradezu in haarigen Erinnerungen. Nicht allein, daß du ein absolut überflüssiges Kolleg über die Behaarung des Menschen besuchst, das eigentlich nur für Friseure Interesse haben kann, – nein, du bandelst auch, wie ich ahne, in demselben Kolleg ein Verhältnis mit einem durch seine Behaarung ausgezeichneten Mädchen an. Mit anderen Worten: Du bist für Krafft-Ebing reif und Haaromane.)

Nun ja, fuhr Emil fort, es ist wunderlich, daß ich gerade in diesem seltsamen Kolleg das Mädchen mit dem unvergleichlichen Haar kennen lernen mußte, aber ich kann dir schwören, daß ich schon damals weit davon entfernt war, mich nur partiell zu verlieben. Ich ging darin immer aufs Ganze. Aber das ist richtig: in diesem Falle sah ich zuerst eine ganze Weile nichts als die Haare. Ich verfing mich in den Haaren, wie weiland Ares sich in Aphroditens Haaren verfing, denn darauf kannst du dich verlassen: Der tölpelhafte Hephaistos

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Otto Julius Bierbaum: Die Haare der heiligen Fringilla. München: Albert Langen, 1904, Seite 91. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Haare_der_heiligen_Fringilla.djvu/091&oldid=- (Version vom 31.7.2018)