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Fälle ist dieser Berliner Mohr eine Attraktion; ich werde also auf meine werte Gattin pfeifen und ihn anstellen – wohlgemerkt: ohne Gehalt.

Willem aus Berlin war damit ganz einverstanden und machte nur, eitel, wie Neger einmal sind, zur Bedingung, daß er national equipiert werde mit erstens einer roten Pumphose, zweitens einer blauen Zuavenjacke, drittens einem Fez, viertens weißen Strümpfen, fünftens einem Paar schwarzen Filzschuhen. Die Frau Wirtin, mit Recht empört darüber, daß auf ihre Gefühle keine Rücksicht genommen worden war, faßte ihre Meinung über diese Garderobenwünsche in die Bemerkung zusammen, daß das schwarze Scheusal dann vollkommen wie ein Affe aussehen werde. Die gesamte weibliche Dienstbotenschaft des Hotels pflichtete dieser Kritik der Prinzipalin rückhaltlos bei, indem sie dem Affen nur noch einige Epitheta non ornantia anhängte. Willem aber bekam seine Nationaltracht zugestanden.

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Otto Julius Bierbaum: Die Haare der heiligen Fringilla. München: Albert Langen, 1904, Seite 37. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Haare_der_heiligen_Fringilla.djvu/037&oldid=- (Version vom 31.7.2018)