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Auch an humanitären Institutionen fehlt es nicht. Die Firma Kratz & Burk besitzt eine eigene Fabrikkrankenkasse, welche erkrankte Arbeiter unterstützt, sowie die von Hermann Kratz gegründete, überaus wohlthätig wirkende „Kratz-Stiftung“ für beschäftigungslose Handmeister.

Im Jahre 1878 machte der Tod dem rastlosen Wirken des Herrn Hermann Kratz, der wenige Jahre vorher in Anerkennung seiner Verdienste um die heimische Industrie zum Kommerzienrat ernannt worden war, ein Ende, und dessen Gemahlin, Frau Gertraude verw. Kratz, wurde nunmehr alleinige Inhaberin der Firma. Sie führte mit Hülfe der alten bewährten Mitarbeiter, vor allem der Herren Prokuristen Steiger, Mieze und Emil Kratz, das Geschäft bis zum Jahre 1886 in unveränderter Weise fort. Zu diesem Zeitpunkte traten dann der älteste Sohn des verblichenen Besitzers, Herr Wilhelm Kratz, und der langjährige Chef der Musterei, Herr Carl Mieze, als Teilhaber in die Firma ein. Der Letztere zog sich bereits 1890 ins Privatleben zurück, und seit dieser Zeit sind Frau Gertraude verw. Kratz und Herr Wilhelm Kratz die alleinigen Inhaber.

Zwei Jahre nach diesem Wechsel im Besitz der Firma wurde den Genannten noch die Ehre zu teil, den Besuch König Alberts zu empfangen, der das Etablissement besichtigte, während ein Jahr früher bereits Staatsminister von Metzsch und Geheimrat Böttger das Geschäftshaus und die Fabrikräume in Augenschein genommen hatten.

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild. Zweiter Teil. Eckert & Pflug, Kunstverlag, Leipzig 1893, Seite 222. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gro%C3%9F-Industrie_des_K%C3%B6nigreichs_Sachsen_in_Wort_und_Bild_Teil_2.pdf/238&oldid=- (Version vom 23.2.2020)