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Bereits im Jahre 1888 wurden über 200 Arbeiter beschäftigt, und erfolgte in diesem Jahre die Umwandlung des Etablissements in ein Aktienunternehmen, dessen Leitung Lochmann als Direktor übernahm.

Heute bedeckt das Etablissement eine Grundfläche von 6000 □m und beschäftigt über 500 Arbeiter aller Branchen: Mechaniker, Uhrmacher, Schlosser, Tischler, Bildhauer, Lackierer etc. Zwei Dampfmaschinen von ca. 100 Pferdekräften treiben 250 Spezial­-Maschinen, meist eigens sinnreicher Konstruktion. Welche kolossale Massen von Rohmaterialien die Fabrik bedarf, zeigen folgende Zahlen. Es wurden im Jahre 1891 zur Herstellung von 31 000 Symphonion nebst Musikscheiben 150 000 kg Eisen, 80 000 kg Stahl und 60 000 kg Messing verwendet. Dementsprechend war auch der Verbrauch an edlen und weichen Hölzern. Die Fabrik Lochmannscher Musikwerke genießt jetzt, nach nunmehr 8-jährigem Bestehen, einen bedeutenden Ruf und ist das größte Etablissement dieser Branche, welches existiert. Abgesehen von der Konstruktion selbst, zeichnen sich ihre Erzeugnisse durch Solidität, äußere Eleganz, unverwüstliche Exaktheit des Werkes und reinen Ton aus, dessen Weichheit und Reinheit von keinem andern Musikwerk erreicht wird. Die Fabrik erfreut sich denn auch der schmeichelhaftesten Anerkennung innerhalb ihrer Branche und wurde am 2. Februar 1891 durch einen Besuch Sr. Majestät des Königs Albert geehrt.

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Verschiedene: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild. Zweiter Teil. Eckert & Pflug, Kunstverlag, Leipzig 1893, Seite 98. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gro%C3%9F-Industrie_des_K%C3%B6nigreichs_Sachsen_in_Wort_und_Bild_Teil_2.pdf/114&oldid=- (Version vom 4.8.2020)