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8. Kapitel.
In der Gewalt von Sklavenhändlern.

Das, was ich vorhatte, war im vollsten Sinne des Wortes wenn auch kein Sprung, so doch ein Ritt ins Dunkle. Mittlerweile war es ja völlig finster geworden, und es mußte noch gut eine Stunde dauern, bevor die Sterne am Firmament und auch der später noch zu erwartende Mond jene halbe Dämmerung hervorriefen, die für die Sandwüsten genau so kennzeichnend ist, wie der ziemlich plötzliche Übergang der verglühenden Abendröte in völlige Dunkelheit.

Und weiter war’s auch deswegen ein Ritt ins Dunkle, weil ich lediglich vermutete, daß die vier Beduinen zu einem stärkeren Trupp gehörten und daß die allgemeine Richtung, die sie eingeschlagen hatten, mich zu einem Lagerplatz führen müßte.

Ich besaß einen kleinen Taschenkompaß, den ich hin und wieder, mein chemisches Feuerzeug als Leuchtquelle benutzend, zu Rate zog, um nicht von der einmal eingeschlagenen Richtung abzuweichen.

Zwei Stunden ritt ich so einsam durch das Sandmeer dahin, bald in Tälern entlang, bald über Dünenketten hinweg, immer nach Westen zu. Inzwischen

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Walther Kabel: Die Goldkarawane. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1919, Seite 113. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Goldkarawane.pdf/113&oldid=- (Version vom 31.7.2018)