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eifrig. „Dort scheint ein Feuer zu brennen, besser zu glühen.“

„Na also! – Warten Sie hier. Oder nein, begleiten Sie mich. Es ist gut, daß Sie jede Gelegenheit benutzen, etwas zu lernen. Sie sind nicht gerade unbegabt für praktische Wüstenkunde. Also bitte – Sie haben den Vortritt auf allen Vieren! – Florachen, mein Liebling, leg’ Dich gefälligst nieder, damit Dein Gerippe nicht zu sehr auffällt.“

Ich kroch auf eine lichte Stelle links des ganz schwachen Feuerscheins zu und durch die Büsche hindurch, dann weiter am jenseitigen Rande nach rechts. Augustus war etwa sechs Meter hinter mir. Nun hatte ich den einzelnen Mann, der dort neben den glühenden Holzkohlen hockte, die er gelegentlich dichter übereinander häufte, keine drei Schritt vor mir, nun sah ich auch zwei Pferde, die mit hängenden Köpfen grasten.

Ich stand auf. Da packte mich auch schon Augustus beim Ärmel, zerrte energisch daran. Ich riß mich los, ging auf den Mann am Feuer zu. Der schnellte jetzt hoch, schlug auf mich mit dem Karabiner an, warf ihn aber ebenso schnell wieder weg, eilte auf mich zu.

„Sidi, so habe ich doch alles richtig berechnet, als ich gerade hier zu lagern beschloß,“ rief er freudig.

Ich streckte ihm beide Hände hin. Ich reimte mir alles zusammen, – wie dieses Wiedersehen zustande gekommen, wie recht ich mithin gehabt hatte, als ich im stillen hoffte, mein wackerer, treuer Ibrahim würde mich nicht im Stiche lassen.

Augustus Wruke stand neben uns, knurrte ärgerlich: „Ich hätte Ihnen beinahe den Ärmel ausrissen! Sie hätten mir auch ruhig wenigstens das Stichwort Ibrahim zurufen können! Dann hätte ich gewußt, daß es einer unserer Mitspieler war.“

Ibrahim hatte sich, wie wir jetzt von ihm erfuhren, von den drei Edlen erst südlich der Furt getrennt, war

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Walther Kabel: Die Goldkarawane. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1919, Seite 103. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Goldkarawane.pdf/103&oldid=- (Version vom 31.7.2018)